Ausreichend zu Essen und zum Trinken, eine Bühne, eine Band, die Songs spielt, die Jeder kennt, und das auch noch bei freiem Eintritt. Die neue Konzertreihe „Worms rockt“ auf dem Wormser Festplatz weckte im Jahr 2019 Erinnerungen an das gute alte Starefest.
Dem Ganzen liegt nämlich das Grundprinzip des gemeinen Wormsers zugrunde: „Je weniger Eintritt ich zahlen muss, umso mehr kann ich trinken!“ Aber Eintritt wird eben auch erhoben, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Ohne Eintritt kann jeder mitfeiern, auch diejenigen, mit denen man ab einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr feiern möchte. Genau die sorgten auch dafür, dass das Starefest irgendwann eingestellt wurde, weil ab Mitternacht hauptsächlich Gläser und Fäuste flogen. „Worms rockt“ fand zwischen 27. Juni und 25. Juli 2019 fünf Wochen lang jeden Donnerstag von 18 bis 22 Uhr auf dem Wormser Festplatz statt. Das Konzept des Veranstalters, der Bankett plus GmbH, ist denkbar einfach. Der Veranstalter stellt die Bühne, zahlt die Bands und sorgt mit Werbung dafür, dass möglichst viele Besucher kommen. Die hierfür anfallenden Kosten holt er sich über die Vermietung von Gastronomieständen rund um das Festivalgelände wieder heraus. Oder anders gesagt: Das Hauptrisiko liegt bei den Gastronomen. Kommen wenig Besucher und es wird wenig ausgeschenkt, bleibt der Gastronom auf seinen Standkosten sitzen. Tatsächlich dauerte es eine Weile, bis „Worms rockt“ in Schwung kam, beim 4. Konzert der AC/DC Coverband „The Jack“ dürfte die Resonanz am größten gewesen sein. Das Niveau der Coverbands, die überwiegend aus dem Raum Stuttgart stammten, war durchweg gut, wenn auch nicht gut genug, um dafür 30 Euro verlangen zu können. Mit der Auswahl der Musik konnte man wenig falsch machen, handelte es sich doch um die bekanntesten Bands der Musikgeschichte. Rolling Stones, Beatles, Queen, AC/DC, Pink Floyd. Das führte dazu, dass die Wormser zwei Mal innerhalb kurzer Zeit in den Genuss von Pink Floyd Coverbands kamen, denn, neben „Relics“ bei „Worms rockt“, spielten vier Wochen später auch noch „Kings of Floyd“ im Herrnsheimer Schlosspark. Sogar drei Mal innerhalb von 15 Monaten gastierte eine QUEEN-Coverband in Worms. Im August 2018 „ENGELSTÄDTER“ im Herrnsheimer Schlosspark, Ende Juni „THE VIPERS“ bei „Worms rockt“ und im November „GOD SAVE THE QUEEN“ im Mozartsaal (siehe Foto).
Grundsätzlich finden wir Konzerte in der Größenordnung wie „Worms rockt“, die keinen Eintritt kosten, nicht gut, suggerieren sie dem Besucher doch, dass kostenlose Open-Air-Konzerte in der heutigen Zeit scheinbar mühelos zu stemmen sind. Da aber alle Veranstaltungen, ob mit oder ohne Eintritt, ein ausreichendes Publikum fanden, ist das auch okay so. Von 2. bis 30. Juli 2020 wird die Veranstaltung „Worms rockt“ fortgesetzt.