Im Zusammenwirken – Betreuungsmodelle wurden mit den Eltern vor Ort erörtert und transparent gestaltet. 95 Prozent aller Kinder wieder in Betreuung.

Von jetzt auf gleich hat COVID-19 vor wenigen Monaten das tägliche Leben zum Erliegen gebracht und sich als dunkler Schatten über die Welt gezogen. Und mit dem Virus und all den damit verbundenen Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln standen plötzlich auch die Kitas still und die Eltern vor der misslichen Frage „Wer betreut mein Kind?“. Damit ergaben sich zahlreiche Probleme für beide Seiten. Die Kindertagesstätten mussten ihren Regelbetrieb einstellen und standen vor einer ungewissen Zukunft; während die Eltern gezwungen waren, die Betreuung der Jüngsten in Eigenregie zu stemmen, oder auf den engeren Freundes- und Familienkreis zurückzugreifen in der Notversorgung. 

Mittlerweile, mit der Abschwächung der Pandemie und staatlich eingeräumten Lockerungen, konnte seitens der Stadt ein eingeschränkter Regelbetrieb organisiert werden.  

Erarbeitung individueller Betreuungsmodelle

Worms verfügt über 18 eigene Kitas, teils mit Ganztagsbetreuung. Als die Kommunen darüber informiert wurden, einen eingeschränkten Regelbetrieb zu ermöglichen, kamen enorme Herausforderungen auf den zuständigen Bereich Soziales, Jugend und Wohnen zu, der das Kitamanagement in Zusammenarbeit mit den Kitaleitungen unter einem enormen Zeitdruck den neuen Gegebenheiten anzupassen hatte. 

 

Keine der 18 Kindertagesstätten ist identisch und unterscheidet sich sowohl von den Gruppenstärken, den baulichen Gegebenheiten, der Personalstärke und dem Betreuungskonzept. Zahlreiche Abstimmungsgespräche mit den Kitaleitungen und dem Personal mussten geführt und individuelle Betreuungsmodelle unter Berücksichtigung der Coronaverordnungen erarbeitet werden. Zusammengefasst wurde das Ergebnis in einem 40-seitigen Konzeptpapier, das schließlich in der Realität funktionieren muss, damit die Stadt Worms die Kinderbetreuung gesetzeskonform soweit als irgendwie möglich sicherstellen kann.

„Bis dato gestaltet sich der eingeschränkte Regelbetrieb in allen städtischen Einrichtungen ohne größere Probleme. Alle Schichtmodelle und Betreuungssettings wurden mit den Eltern vor Ort erörtert und transparent gestaltet“, berichtet Bereichsleiterin Christine Ripier-Kramer und hebt hervor, dass die Eltern mit viel Verständnis reagiert haben und diese manchmal nicht einfachen Regelungen mittragen.

Bisher konnte für 95 Prozent aller Kinder Betreuungsangebot ermöglicht werden

Laut aktueller Berechnung hat die Stadt bei insgesamt 1.300 verfügbaren Plätzen in den städtischen Kitas für 95 Prozent aller Kinder ein Betreuungsangebot im eingeschränkten Regelbetrieb ermöglichen können. Für 74 Kinder war dies leider noch nicht möglich, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, wie die Anzahl der Kinder voll berufstätiger Eltern/Alleinerziehender und Vorschulkinder, Abstandsregeln der Erwachsenen, Hygienevorschriften, bauliche Gegebenheiten, oder wie in einer Kita der Umstand, dass die Kinder noch nicht vollständig eingewöhnt waren und nach den langen Wochen des Pausierens nun aus pädagogischer Sicht nicht ohne weiteres nur tage- bzw. wochenweise wieder in den noch begrenzten Kita-Alltag aufgenommen werden können.

„Die Corona-Pandemie mit ihren wechselnden Verordnungen und Vorschriften, mit der Unwägbarkeit sinkender oder steigender Infektionszahlen und einer noch ungewissen Entwicklung, stellt unsere komplette Gesellschaft vor eine harte Belastungsprobe. Seitens der Stadt Worms richten wir unseren Focus darauf aus, die Kinderbetreuung im Rahmen unserer Möglichkeiten bestmöglich sicherzustellen, um damit die Eltern in diesem Bereich in der derzeit schwierigen Zeit zu entlasten“, versichert Bildungs- und Jugenddezernent Waldemar Herder.