Auf dem Bauernhof gibt es Nachwuchs. Glanrind „Dina“ hat ein Kuhkalb bekommen. Es ist zwölf Tage alt, wurde am 12. November in den frühen Morgenstunden im Tiergarten geboren. Als die Tierpfleger zu Beginn des Tages den Stall betraten, stand der „kleine“ Neuzugang bereits im Stall und trank eifrig bei der Mutterkuh.
„Um 6.30 Uhr war sie schon da und machte gleich einen super fidelen Eindruck. Es war eine unkomplizierte Geburt, Mutter und Kind geht es gut. Dalia ist mit ihren knapp 50kg Geburtsgewicht ein echter Wonneproppen“, freut sich Revierleiterin Jennifer Natusch über den Nachwuchs. Nach zwei männlichen Kälbern und einer schwierigen Geburt, ist nun wieder ein weibliches Tier in die Herde hineingeboren, das, wenn sich alle vertragen, auch im Tiergarten verbleiben kann.
Zuletzt waren es zwei Bullen, die geboren wurden: Theo und Günter. Beide blieben nach der Geburt bei ihrer Mutter und Amme, müssen aber nun im Dezember den Tiergarten verlassen. Nichts weniger als ihre Art erhalten, ist ihre Mission. Für die Zucht steht vor allem bei den Bullen neben dem gewünschten hohen Anteil des Glanblutes und dem Aussehen ein umgänglicher Charakter im Fokus der Züchtungen, eben ganz wie bei den beiden Jungbullen aus Worms.
Glanrinder, echte Pfälzer, sind eine alte, vom Aussterben bedrohte Rasse, die vorwiegend in Rheinland-Pfalz beheimatet ist. Es gibt heute noch knapp 2.000 dieser robusten Tiere. Züchter führen als Vorteile der Rasse vor allem vielseitige Haltungs- und Nutzungsmöglichkeiten an, wobei heute größerer Wert auf die Fleischleistung gelegt wird. Der Tiergarten Worms, der von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) als „Arche-Park“ ausgezeichnet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht solch seltene und gefährdete Haustierrassen zu bewahren und zu vermehren.