10. Mai 2014
Heylshofmuseum in Worms:
Betritt man in diesen Tagen das Heylshofmuseum, wird man bereits am Fuße der Treppen von einer riesigen Bronzestatue empfangen. Ganze 2,20 m misst sie, hört auf den Namen Salieri und wurde geschaffen von dem selbsternannten „Malerfürsten“ Markus Lüpertz.
Dieser fand dann auch den Weg nach Worms, um die ungewöhnliche Ausstellung, die bis zum 29.06.14 andauert, zu eröffnen. Der Andrang an diesem Samstagnachmittag war entsprechend groß. Rund 350 Kunstinteressierte fanden sich ein, um einem der wichtigsten deutschen Gegenwartskünstler zu lauschen oder gar einen Blick zu erhaschen. Eingebunden war die Eröffnung in ein sogenanntes Künstlergespräch, das der mit ihm befreundete Philosoph Heinrich Heil führte. Dieses gestaltete sich als äußerst unterhaltsam und untermauerte, dass es zum Künstlerdasein nicht nur künstlerischem Talent bedarf, sondern auch der Gabe, sich selbst inszenieren zu können. Und das tat das „Genie“ auch ausgiebig. Schnell machte der 73-jährige den Anwesenden klar, dass man es mit einem waschechten Boheme zu tun habe, weshalb große Teile, vor allem die Presse, sich mit ihm schwer tun würden. Mit der Presse hatte er es dann auch noch ein Weilchen. Munter ließ er sich über schlecht angezogene Schreiberlinge aus, die sowieso unsauber recherchieren würden und für deren Texte sich niemand interessiert. In der Hoffnung, dass doch ein paar wenige diese Zeilen lesen, sei angemerkt, dass auch sein Genie verpuffen würde, wenn niemand darüber schreiben würde. Natürlich ging es auch um die Ausstellung, in der der Künstler verschiedene Techniken und Kunstwerke präsentiert. Darunter auch die oben beschriebene Salieri Statue. Diese zeugen auch von der Vielfältigkeit Lüpertz’s, der sich immer wieder neu erfinden möchte, oder wie er selbst sagt: „Das Neue soll immer das Neue bestätigen“.
Fazit: Faszinierende One Man Show des exzentrischen, aber sehr unterhaltsamen Künstlers Markus Lüpertz, der, dank der Kunsthandlung Steuer, den Weg nach Worms fand. In dem Künstlergespräch sparte er nicht mit Gesellschaftskritik, bezogen auf den Kunstmarkt, aber auch nicht mit Eigenlob: „Ich bin mein größter Fan!“