Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Am Dienstag, 24. Mai, lädt ein Aktionsbündnis gegen Gewalt an Frauen zur Straßenaktion am Winzerbrunnen in der Innenstadt dazu ein, Solidarität mit Betroffenen zu zeigen. Denn der Kampf gegen Gewalt an Frauen hat an Dringlichkeit nicht verloren. Noch immer erlebt jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt. Sexismus jeglicher Art bekämpfen und Hilfsangebote für Betroffene fördern, das sind die zentralen Forderungen eines Aktionsbündnisses gegen Gewalt an Frauen, bestehend aus Gleichstellungsstelle, Frauennotruf, Frauenhaus und Interventionsstelle.
„Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Problem, sondern strukturell bedingt. Frauen sind noch immer nicht gleichberechtigt und solange das nicht der Fall ist, wird es Gewalt gegen Frauen geben“, stellt Gleichstellungsbeauftragte Jasmine Olbort fest. Auch die Istanbul Konvention erkennt strukturelle Ungleichheit als Hauptursache von geschlechtsspezifischer Gewalt. Das Abkommen des Europarates hat zum Ziel geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern und zu beenden und enthält weitreichende Verpflichtungen zur Prävention, zum Schutz von Opfern und zur wirksamen Strafverfolgung. „Deutschland hat die Istanbul Konvention 2018 ratifiziert – seitdem ist sie geltendes Recht und muss umgesetzt werden. Leider ist das in vielen Bereichen nur unzureichend der Fall“, erläutert Regina Mayer vom Frauennotruf Worms die Bedeutung des Abkommens. „Die Unterstützungseinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen sind auch in Worms dramatisch unterfinanziert. Außerdem fehlt es an Präventionsangeboten gerade im Kinder- und Jugendbereich, um Rollenstereotype frühzeitig aufzubrechen. Hier muss eindeutig mehr getan werden“, ist sich Sandra Noppenberger vom Frauenhaus Worms sicher.
Haltung zeigen können alle Wormserinnen und Wormser am 24. Mai am Winzerbrunnen. Los geht es um 11 Uhr mit einem Grußwort von Bürgermeisterin Stephanie Lohr und einer Einführung in die Veranstaltung durch das Aktionsbündnis. Im Anschluss daran findet die erste Performance der Spoken-Word Künstlerin Jule Weber statt – die ein zweites Mal um 14 Uhr auftritt. „Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, mit uns und den Fachfrauen der Hilfseinrichtungen persönlich ins Gespräch zu kommen“, freuen sich die beiden Gleichstellungsbeauftragten Jasmine Olbort und Melanie Schiedhelm auf die Veranstaltung.
Weitere Informationen von der Gleichstellungsstelle unter www.gleichstellung-worms.de, unter der Telefonnummer (0 62 41) 8 53 – 74 00 oder per E-Mail an Gleichstellungsstelle@worms.de.