Die Wormser Landtagsabgeordnete Stephanie Lohr hält es in diesem Corona-Jahr für ganz besonders wichtig, Flagge zu zeigen gegen Gewalt an Frauen: „Die Ausgangsbeschränkungen, gesundheitliche und wirtschaftliche Sorgen in Zeiten der Corona-Pandemie haben zu einem Anstieg von Gewalt in engen sozialen Beziehungen geführt“, begründet die Abgeordnete ihre diesmal besonders laute Forderung. Außerdem ist Lohr auch gleich auf mehreren Ebenen selbst aktiv geworden.

Im Landtag hat die Wormser Abgeordnete im vergangenen Plenum den Antrag ihrer Fraktion miteingebracht zum besseren Schutz, etwa durch die Schaffung einer Stelle einer Landesbeauftragten bzw. eines Landesbeauftragten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. Außerdem verlangt Lohr eine Strafverschärfung und ein breites Präventionspaket.
In Worms unterstützt Stephanie Lohr die derzeit laufende digitale Aktion gegen Gewalt in engen Beziehungen, die Melanie Schiedhelm, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms und das Wormser Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (WIP), ins Leben gerufen haben. In einer Online-Galerie, für die auch Lohr ein Foto von sich zur Verfügung gestellt hat, machen Fürsprecher Corona konform mit Mund-Nasen-Bedeckung am Internationalen „Tag gegen Gewalt an Frauen“, am 25. November, auf das Thema aufmerksam. Zu sehen ist die Galerie dann auf der städtischen Facebook Seite. Die Stadt Worms beteiligt sich auf diese Weise an der bundesweiten Aktion „NEIN zu Gewalt an Frauen. Frei leben – ohne Gewalt“ von TERRES DES FEMMES. Üblicherweise wird hierzu öffentlich eine Fahne gehisst, was in diesem Jahr aufgrund der Regelungen zum Corona-Schutz nicht mit vielen Beteiligten möglich ist.

Lohr unterstützt die Forderungen. Dazu gehört, Hilfestrukturen für betroffene Frauen zu verbessern und verschiedene am Hilfesystem beteiligte Organisationen zu vernetzen. „NEIN zu Gewalt an Frauen. Frei leben – ohne Gewalt“, lautet die Botschaft. Die Politikerin will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Gewalt gegen Frauen alle Schichten der Gesellschaft betrifft und kein Einzelphänomenen ist: „Gewalterfahrungen gehören für viele Frauen leider immer noch zum Alltag“, sagt Lohr, die sich erst vor wenigen Wochen aktuell vor Ort im Wormser Frauenhaus über die Situation informiert hat. Auch dort bekam sie den landesweiten Trend bestätigt: Immer häufiger suchen Opfer häuslicher Gewalt Schutz in Frauenhäusern – aber die Plätze und das Personal sind knapp. Jede dritte Frau in Deutschland ist demnach mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen.

„Die Istanbul Konvention, die von Deutschland 2018 ratifiziert wurde, verpflichtet zu einer bedarfsdeckenden, wohnortnahen, allgemein zugänglichen und angemessenen Infrastruktur, um Gewaltschutz und Unterstützung zu garantieren“, sagt Lohr. „Die Maßnahmen zum Gewaltschutz sind somit Pflichtaufgabe.“

Die Abgeordnete ruft dazu auf, bis 25. November auch selbst ein Foto von sich mit Maske per Mail an gleichstellungsstelle@worms.de zu senden und die Aktion und die Forderungen zu unterstützen.