CREMATORY veröffentlichten Ende Mai ihr neues Studioalbum „Inglorious Darkness“!
CREMATORY sind unbestritten eine Institution im Gothic Metal und selbst nach mehr als 30 Jahren in der Szene beweist die Band mit ihrem neuen Album „Inglorious Darkness“, das Ende Mai über Napalm Records erschienen ist, einmal mehr, warum sie weiterhin zu den Besten des Genres gehört.
Was erwartet man von einem neuen CREMATORY Album? Stampfende Drums, hämmernde Energie, epische Melodien zu opulenten Keyboardklängen und fette Gitarrenriffs. Das Ganze garniert mit einer Prise Pathos, was in der Summe den unverkennbaren Industrial- Bandsound ergibt, den ihre Fans so lieben. Und dazu natürlich eine gewohnt fette Produktion. All diese Erwartungen er- füllt „Inglorious Darkness“. Wie so viele andere Bands erfinden CREMATORY auch mit ihrem neuen Studioalbum das Rad nicht neu, aber das, was sie machen, machen sie auch nach drei Jahrzehnten im Musikbusiness immer noch zuverlässig gut. Dass man nach 15 Studioalben, drei Live-Alben, diversen Compilations und Splits, sowie hunderten von Headliner-Shows und Festivals auf der ganzen Welt auf dem neuen Album teilweise zu deutschen Texten zurückkehrt, war auch dem Wunsch vieler Fans geschuldet, die schon seit Jahren eine deutsche Version des größten CREMATORY Klassikers „Tears of Time“ gefordert hatten. Als „Tränen der Zeit“ feiert der Kult- Song, der ursprünglich auf dem Album „Illusions“ (1995) veröffentlicht wurde, eine Neuauflage mit deutschem Text. Und tatsächlich erstrahlt der Song, der stets zu den Höhepunkten der monumentalen Liveshows der Band zählt, in der deutschen Version in einem neuen Licht. Insgesamt enthalten vier der elf Tracks deutsche Texte. „Trümmerwelten“ sticht durch eine lyrisch illustrierte dystopische Szene heraus, während ausufernde Keyboards orchestrale und symphonische Klanglandschaften aufbauen, die von schweren Schlagzeug-Elementen unterstrichen werden. „Zur Höl- le“ bohrt sich mit einem eingängigen Gitarrenriff direkt ins Ohr und lädt ähnlich wie „Das Ende“ zum Headbangen ein. Das Album beginnt mit dem Titeltrack, einer düsteren Gothic Metal-Hymne, die als würdiger Opener die Stimmung für das Album vorgibt. „Break Down the Walls“ ist der vielleicht beste Song des Albums, der eine sanfte Melodie mit Rock‘n‘Roll-Drums umhüllt, wobei in den Strophen der cleane Gesang von Felix auffällt, der sich im Refrain mit den mächtigen Growls mischt. Bei Tracks wie „Sound of my life“ und „Not for the innocent“ sticht der bewährte Einsatz von Keyboards mit elektronischen Elementen hervor.
FAZIT: Mit dem neuen Album „Inglorious Darkness“ bekommen ihre Fans eine volle Ladung Gothic Metal, bei dem musikalische Vorbilder wie Depeche Mode, Rammstein oder Billy Idol immer mal wieder durchklingen – selbstredend verpackt im unverkennbaren CREMATORY Sound. Dass bei der Band auch nach diversen Besetzungswechseln noch die Leidenschaft brennt, ist dem neuen Album deutlich anzumerken.
Vier Fragen an Markus Jüllich, den langjährigen Schlagzeuger von CREMATORY:
WO! Was dürfen eure Fans von eurem 16. Studioalbum „Inglorious Darkness“ erwarten?
Eines der besten CREMATORY Alben ever. Gothic Metal, so wie er sein soll. Fett, hart, melodisch und ohrwurmmäßig in den Gehörgang bohrend! Nein, Spaß beiseite, aber ich finde, wir haben echt ein geiles Album abgeliefert und die Presse feiert es auch aktuell weltweit fett ab. Wo CREMATORY draufsteht, ist auch CREMATORY drin. Nach 30 Jahren Bandgeschichte gibt es keine besonderen Überraschungen, aber dennoch geile Mucke von Profis aus Worms.
WO! Corona hat das Touren in den letzten beiden Jahren unmöglich gemacht. In diesem Jahr tretet ihr hauptsächlich auf Festivals auf. Wo kann man euch dieses Jahr live sehen? Wann ist wieder eine eigene Tour geplant?
Die Tour haben wir auf Frühjahr 2023 verschoben, aber dafür treten wir europaweit auf zahlreichen Festivals auf. Nächstes Jahr spielen wir dann auch wieder einmal das Wacken Open Air, für das es eine spezielle „30 Jahre Best of Show“ geben wird. Wir sind geil darauf, endlich mal wieder live zu spielen und unser neues Album, welches am 27.05.22 weltweit veröffentlicht wurde, zu promoten.
WO! Ihr spielt auf der ganzen Welt, kommt aber aus dem Raum Worms. Trotzdem habt ihr schon über zwei Jahrzehnte nicht mehr hier gespielt. Woran liegt das?
Wir haben kein gescheites Angebot von den Wormsern bis dato bekommen und haben genug Angebote aus der ganzen Welt. Ja, das ist leider sehr schade, denn wir würden sehr gerne mal wieder in Worms spielen, denn im Haus der Jugend waren unsere ersten Konzerte und wenn wir in Worms gespielt haben, dann war immer voll. Vielleicht und hoffentlich ergibt sich ja mal wieder ein Angebot, über das wir uns sehr freuen würden, denn wir vergessen nie, wo wir herkommen!
WO! Seit mehr als 30 Jahren sind CREMATORY eine Institution in der Gothic Metal Szene. Wie lange darf man noch mit CREMATORY rechnen?
So lange uns die Leute noch hören und sehen wollen! Wir machen CREMATORY aus Spaß an der Freude, aber auf einem hohen professionellen Level. Wir machen alle zwei Jahre eine neue Platte und suchen uns die Konzerte raus, die wir spielen wollen, denn Gott sei Dank haben wir alle vernünftige Jobs und sind nicht auf die Musik angewiesen. In der heutigen Zeit mit der ganzen Streaming Scheiße kann keine Band mehr vernünftig von der Musik leben, denn echte Fans kaufen echte Platten! Amen!
Text: Frank Fischer, Foto: Stefan Heilemann