Es ist vollbracht! Nach zwei jähriger Corona Pause konnte in diesem Jahr endlich wieder einer der bundesweit größten Mittelaltermärkte seine Pforten auf der Wiese unterhalb des „Äschebuckels“ öffnen. Das Comeback des Marktes konnte am Ende sogar einen Besucherrekord vermelden.
Rund 1.000 Aktive, 80 Lagergruppen und 50 Händler/innen, unterstützt von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, schafften es scheinbar mühelos, die Corona Pause vergessen zu machen. Die Lust, endlich wieder unter freiem Himmel ein Festival ohne Einschränkungen erleben zu dürfen, war Besuchern und Gastgebern gleichermaßen anzumerken. Diese Lust dürfte auch der Grund gewesen sein, dass laut offizieller Pressemitteilung rund 30.000 Menschen den Weg zum Spectaculum suchten. Leider führte diese Suche auch viele PKW Fahrer direkt ins Wäldchen, was insbesondere am Samstag zu Staus entlang des Friedrichswegs, bis auf die B9 und Richtung Torturmplatz führte. Die meisten Besucher pilgerten jedoch zu Fuß in das Naherholungsgebiet oder nutzten den Shuttleverkehr vom Festplatz. Der Parkplatz dort erreichte jedoch im Laufe des Samstag- nachmittags seine Kapazitätsgrenzen. Genervt zeigten sich schließlich auch Anwohner, da rund um die Vangionenstraße jede Parklücke genutzt wurde. So dürfte das Wormser Ordnungsamt auch etwas vom Spectaculum Erfolg abbekommen haben, da die Stadt fleißig Bußgelder verteilte. Auf dem Markt freuten sich indes die Beschicker über prall gefüllte Kassen. Marktmeister Klaus Susemichel erklärte dementsprechend: „Viele Händler kommen immer wieder gerne zu uns. Die Umsätze haben an diesem Wochenende allerdings die Erwartungen übertroffen.“ Das führte dazu, dass insbesondere hungrige und durstige Besucher viel Geduld mitbringen und sich mitunter eine Stunde gedulden mussten. Wer am Sonntagmittag einen gegrillten Sauschwanz wollte, hatte gar das Nachsehen, da alle Händler zu diesem Zeitpunkt bereits ein „Ausverkauft“ vermelden konnten. Ein Erfolg waren auch die drei Konzerte auf der Hauptbühne. Als sei Woodstock im Wäldchen wieder auferstanden, glich der Äschebuckel einer einzigen pulsierenden Masse, bevölkert von tausenden Menschen. Die feierten indes Mr. Hurley und seine Pulveraffen, Subway to Sally und Krayenzeit enthusiastisch ab, was wiederum die Bands mit mitreißenden Bühnenshows dankten. Für einen eindrucksvollen Abschluss der Tage Freitag und Samstag sorgten Feuerplanet mit ihren durch die Luft wirbelnden Feuerstäben, die zugleich das Wäldchen im Feuerschein in ein magisches Licht tauchten.
Fazit: Nach einem großartigen Spectaculum Comeback in diesem Jahr, möchte man im kommenden Jahr das 20. Jubiläum gebührend feiern. Die Macher/innen sind inzwischen routiniert genug und die Kassen wie- der gut gefüllt, sodass neuen Attraktionen nichts im Weg stehen dürfte, außer vielleicht Corona und die Politik. Aber diesen Gedanken wollen wir an dieser Stelle lieber ganz schnell wieder verjagen.
Text: Dennis Dirigo, Fotos: Andreas Stumpf