Eine Presseinformation der Tourit Information Worms:
Hoffnungsvoll begann das Jahr 2022, die Aussicht auf rückläufige Coronafallzahlen und damit einhergehend weitere Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen ließen die Kultur- und Tourismusakteure nicht nur in Worms spürbar aufatmen. Spätestens als klar wurde, dass In- und Outdoorveranstaltungen in den bevorstehenden Monaten tatsächlich stattfinden können, war die Stimmung der Beteiligten optimistisch. Allerdings dämpfte der Ukrainekrieg und die damit einhergehende weltweite Energie- und Wirtschaftskrise samt galoppierender Inflation die Erwartungen der Touristiker. Einmal mehr wurde klar, wie sehr sich die Folgen der Globalisierung auf Angebot und Nachfrage in diesem sonst von Wachstum verwöhnten Wirtschaftszweig auch in Worms auswirken.
Finanzielle Unterstützung des Wirtschaftsministeriums
Positive Signale für den Tourismus sendete das Land Rheinland-Pfalz Mitte des Jahres: wie bereits in den Jahren 2020 und 2021 legte das Wirtschaftsministerium auch in 2022 ein Förderprogramm für touristische Marketingmaßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen der Coronapandemie auf. Mit „ReStart III“ bescherte das Land der Stadt Worms neben weiteren großen Städten Fördermittel in Höhe von 80.000 Euro bei einer hundertprozentigen Förderquote. „Eine großartige finanzielle Unterstützung, die wir für Marketingmaßnahmen bis Juni 2023 verwenden. Neben Ausgaben für stadteigene Projekte sind die Mittel für eine gemeinsame Marketingkampagne der Städte Mainz und Worms sowie der Region Rheinhessen verplant“, erläutert Bernd Leitner, Chef der Tourist Information.
„Im Rahmen der ReStart III Förderung haben wir uns in diesem Jahr für einen Mix aus Contentproduktion für Print- und Onlinemedien sowie ein Mediabudget für unsere Social Media Kanäle auf Facebook und Instagram entschieden“, erläutert Sandra Kirchner-Spies, stellvertretende Leiterin und verantwortlich für die digitalen Angebote der Tourist Info. Neben der Produktion von Kurzvideos, so genannten Reels, wurden Fotoshootings zu Veranstaltungen wie Backfischfest und Jazz & Joy, aber auch zu Evergreen-Themen wie Stadtführungen und den Kulturprofilen der Stadt beauftragt. Eben diese Kulturprofile standen auch bei der Erstellung neuer, ansprechender Texte einer versierten, externen Autorin für die touristische Webseite worms-erleben.de sowie die Neuauflage der Themenflyer im Mittelpunkt. „Alle Maßnahmen zahlen auf die Tourismusstrategie des Landes sowie deren Wirtschaftsstandortmarke „Rheinland-Pfalz Gold“ ein“, so Kirchner-Spies weiter.
Erfolgreiche Social Media Arbeit und englische Webseite
Mit dem Launch der englischen Version der touristischen Webseite worms-erleben.de gibt es nun unter visitworms.de auch ein umfängliches online Angebot in englischer Sprache.
Bereits seit 2020 sorgt die duale Studentin Vera Meurer für frischen Wind auf den Social Media Profilen der Tourist Information in Facebook und Instagram. Wie erfolgreich sich die Social Media Kanäle der Tourist Info entwickeln lässt sich u.a. an der stetig steigenden Zahl der Follower, z.B. in Instagram von 2020 1000 bis Stand heute über 4.000 ablesen. „Die Kreation der Inhalte wird neben eigenen Beiträgen durch immer wichtiger werdende Kooperationen mit Influencern und Bloggern aus dem Reisebereich ergänzt, um einsprechende Reichweite und Verbreitung zu erzielen“, weiß Vera Meurer. Durch die Kampagne #SummerInWorms in 2020 und 2021 konnte der Grundstein für eine professionelle Bespielung der Social Media Kanäle gelegt werden, die erfolgreich auch im aktuellen Jahr mit dem Fokus auf Inspiration und Emotionalität eine jüngere Zielgruppe für einen Besuch in der Nibelungenstadt begeistern. Hierfür werden lokale Akteure z.B. aus Gastro, Einzelhandel und öffentlichem Leben mit ins Boot geholt, ob bei Gewinnspielen oder der Vorstellung von besonderen „Worms“-Momenten in Form von Videos oder den „This or that“-Kurzinterviews.
Dauerbrenner Binnenmarketing
Eine Frage beschäftigt den Tourismusbeirat der Stadt Worms seit einiger Zeit: wie kann die Tourismusarbeit erfolgreicher und nachhaltiger werden? Mehr Interaktion mit den Bewohnern der Stadt ist eine Handlungsempfehlung des Tourismuskonzeptes, das die Hochschule Worms für die Stadt erstellt hat. Doch was bedeutet dies konkret? „Wir möchten mit unserer Arbeit das Binnenmarketing für die Stadt weiter vorantreiben, hier haben wir noch jede Menge ungenutzte Potentiale. Es ist uns enorm wichtig, dass die Wormserinnen und Wormser durch positive Erlebnisse eine persönliche Verbindung zu ihrer Stadt aufbauen und als Multiplikatoren an Familie, Freunde und Gäste weitergeben“, unterstreicht Petra Graen, die zuständige Beigeordnete für den Tourismus. Zudem zeigte sich anlässlich des Aktionstages „Worms für Wormser“ am 1. November, wie gut die Bürgerinnen und Bürger das kostenlose Angebot an Themenführungen und Fahrten mit dem Nibelungenbähnchen annehmen. Mehr als 700 Teilnehmer informierten sich bei Rundgängen zu Schloss Herrnsheim, „Weinstadt Worms“ oder dem ehemaligen Arbeiterviertel „Kiautschau“ über die Gegenwart und Historie der Nibelungenstadt.
Statistische Zahlen stützen Einschätzungen
Wichtige Indikatoren für die Lage des Wormser Tourismus sind natürlich auch nüchterne Fakten, neben den Übernachtungs- geben auch die Besucherzahlen Aufschluss darüber. So entwickelte sich die Anzahl der Übernachtungen durchaus positiv: im Zeitraum Januar bis September 2022 wurden 115.358 Übernachtungen verzeichnet. Allerdings liegen die Zahlen bisher nicht auf Vor-Corona-Niveau, wie ein Blick auf den Vergleichszeitraum Januar bis September 2019 verrät: damals zählte das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz in Bad Ems 125.769 Übernachtungen.
Erfreulich zeigt sich auch die Statistik der vermittelten Gästeführungen durch die Tourist Information sowie die Teilnehmerzahlen: mehr als 1200 Führungen mit fast 25.000 Teilnehmer verzeichnet Susanne Schach, zuständige Mitarbeiterin für den Bereich Gästeführungen. Immer stärker nachgefragt würden Führungen zu den jüdischen Monumenten in Worms, die Teil des UNESCO Welterbes „SchUM Stätten – jüdisches Erbe für die Welt“ der Städte Speyer, Worms und Mainz sind. Zahlreiche gut besuchte, kostenlose Themenführungen anlässlich des Welterbetags am 5. Juni, des Tages der jüdischen Kultur am 4. September sowie des Tages des offenen Denkmals eine Woche später ließen jüdische Kultur und Monumente lebendig werden. Das große Interesse am Welterbethema unterstreichen die Besucherzahlen des jüdischen Friedhofs „Heiliger Sand“, die von der Unteren Denkmalschutzbehörde erhoben werden. Von Februar bis einschließlich September 2022 besuchten mehr als 25.000 Menschen den ältesten jüdischen Friedhof Europas. Öffentliche Führungen zum jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ werden von März bis Mitte Dezember immer freitags angeboten, ab 2023 erstmals nachmittags um 15 Uhr. Eine weitere Neuerung: Tickets für alle Gästeführungen der Tourist Info können online als „Ticket auf’s Handy“ über Ticket Regional erworben oder in einer der bundesweiten Vorverkaufsstellen gekauft werden.
Blick ins neue Jahr
Der erste Termin des Jahres steht bereits in einem Monat an: die gemeinsame Messepräsentation der SchUM Stätten Worms, Mainz und Speyer auf der Urlaubsmesse CMT Stuttgart vom 14. bis 22. Januar. Auch die Vorbereitungen für die nächste Saison laufen bereits: für 2023 plant die Tourist Info weitere Maßnahmen aus dem Tourismuskonzept umzusetzen, hierzu gehört u.a. eine Befragung der Wormserinnen und Wormser zur Wahrnehmung des Tourismus. Zudem soll es ein neues Erlebnisangebot rund um den Wormser Wein geben, die Planungen hierfür sind bereits konkret und werden mit Beginn der Sommersaison starten. „Was es damit genau auf sich hat wird noch nicht verraten, ganz sicher wird auch der Weingenuss eine große Rolle spielen“, schmunzelt Bernd Leitner.