Der WO! Baustellentermin mit Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst
Es war Anfang August 2021, als der symbolische Spatenstich auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei gesetzt wurde, um damit den Neubau der Drei-Feld-Sporthalle zu starten. Seitdem sind einige Jahre vergangen und fast erweckte die Baustelle den Eindruck, sie sei längst in Vergessenheit geraden. Zeit, um beim zuständigen Stadtentwicklungsdezernenten Timo Horst nachzufragen und der Baustelle gemeinsam einen Besuch abzustatten.
Die Halle, in der sich später mal Schüler der Westend-Realschule-plus und des Eleonoren Gymnasiums sportlich austoben sollen, ist zwar äußerlich weitestgehend fertig, doch was fehlt sind die inneren Werte. Und so führt uns Horst durch eine Halle, in der noch einiges zu tun ist. Die Umkleiden müssen noch ausgestattet werden, ebenso wie die sanitären Anlagen und Wärmedämmungen installiert werden müssen. Und wo später mal ein elastischer Turnhallenboden Bewegungen abfedern soll, erstreckt sich im Moment noch eine graue Estrichfläche. 2000 Quadratmeter misst die Halle, die in drei kleine Hallen unterteilt werden kann. In die Wände sind Einlassungen ein- gearbeitet, in denen später Digitalboards eingesetzt werden. Die Deckenfenster sind so geschaffen, dass das Licht effektiv gebündelt wird und der Einsatz von zusätzlicher Beleuchtung minimiert werden kann, so die Erläuterung des Dezernenten. Um Strom zu sparen, wird die Ostseite der Halle mit Photovoltaik ausgestattet, ebenso ist noch eine Dachbegrünung vorgesehen, erläutert Horst. Zwar sei die Halle am Ende nicht klimaneutral, allerdings könne man bis zu 60 Prozent an Energie einsparen. Nach der Fertigstellung der Halle, wird die Arbeit im Außenbereich fortgesetzt. Dort sind 26 Parkplätze geplant so- wie eine Grünfläche mit Versickerungsmöglichkeiten. Im erweiterten Bereich des Geländes soll schließlich noch eine Kita entstehen. Doch das ist im Moment noch Zukunftsmusik.
Kosten und Bauzeit nur noch schwer einschätzbar
Die entscheidenden Fragen im Moment sind, ab wann der Sportunterricht dort be- ginnen kann und wie viel das Projekt am Ende kostet? Fragen, die Timo Horst nicht so gerne konkretisieren möchte. Die Erfah- rung der letzten Jahre zeige, dass seriöse Schätzungen zu Bauzeit und –kosten kaum noch zu machen seien, erklärt Horst. Tatsächlich zeigt sich am Beispiel dieser Halle, dass Zeiten, die zu Beginn des Spatenstichs in Pressemitteilungen verkündet wurden, eher dem Wunschdenken entsprachen. So verkündete die Stadt, dass der Bau im Frühjahr dieses Jahres abgeschlossen sein sollte. Doch daraus wurde nichts. Die Folgen der Corona-Krise, gestörte Lieferketten, gestiegene Preise, der Fachkräftemangel, aber auch die Haushaltssperre im Frühjahr wirkten sich negativ auf die Baustelle aus. Auch wenn er kein genaues Datum nennen möchte, ist Horst allerdings optimistisch, dass spätestens zum Schuljahresbeginn 24/25 die Halle mit Leben gefüllt werden kann. Was die Kosten angeht, so ist im Moment nur klar, dass diese steigen. Veranschlagt war der Bau mit Kosten von 7,5 Millionen Euro, von denen 1,3 Millionen Euro das Land beisteuert. Zwischenzeitlich gab es bereits mehrere Haushaltsnachträge, zuletzt in der Stadtratssitzung im September. Dort wurde der Haushaltsansatz für das Jahr 2023 – bezogen auf die Halle um 820.000 Euro auf 4,1 Millionen Euro nachgebessert. Während die Halle zumindest auf der Zielgeraden zur Fertigstellung ist, sind weitere Bau- stellen, die in dieser Ecke längst begonnen sein sollten, immer noch in weiter Ferne. Ursprünglich sollte parallel zum Sporthallenbau auch mit dem dringend erforderlichen Ausbau der Carl-Villinger-Straße begonnen werden. Aber es kam mal wieder anders. Wann begonnen wird, vermag Timo Horst derzeit noch nicht zu sagen und verweist auf Diskussionen im Zusammenhang mit dem Naturschutz. Im Haushaltsplan der Stadt ist der Beginn des Straßenausbaus mit der Fertigstellung der Halle verbunden und soll 2024 starten. Veranschlagt sind hierfür im Moment eine Million Euro. Ob das reicht und der Beginn eingehalten werden kann, das wird die Zukunft zeigen.
Text: Dennis Dirigo