Autor: Bert Bims
Wie bitte? Eine Kollegin bei uns im Verlag, spricht immer so schnell und verplappert sich leicht, wenn sie aufgeregt ist. „Dieter Pruschwedel wechselt nach Bad Wormsfeld?“ Okay nochmal gaaaanz langsam: Dieter Wedel und Stefan Pruschwitz (früher Worms) wechseln nach Bad Hersfeld. Ach so! Ich höre Sie deshalb schon zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal Herr Bims, wann kaufen die denn endlich mal den Kosubek weg?“
Zunächst muss ich noch ein paar Worte über meine letzte Kolumne verlieren, die sehr viel Staub aufgewirbelt hat. Unser Verlagschef hat laut gepoltert, ob ich denn mein fürstliches Gehalt spenden wolle, damit unser Verlag die Anwälte von Frau Renzi bezahlen können. Was mir einfallen würde, eine großartige Charakterdarstellern wie Anouschka Renzi – ob direkt oder indirekt – mit einer Rolle bei den Bad Hersfelder Festspielen in „Die Wanderhure“ in Verbindung zu bringen? Ob ich damit nicht Fiktion und Realität zu stark vermischen würde? Die Gleichstellungsbeauftragte unseres Verlages brachte als weiteren wichtigen Aspekt ins Spiel: „Man sollte in Betracht ziehen, dass auch Frau Renzi ein Herz hat!“ Wobei sie nach dem Einwand einiger männlicher Kollegen selbst zugeben musste, dass bei einer flüchtigen Begegnung optisch eher Brust und Lippen dominieren würden. Derweil rief unser Praktikant aus dem Hintergrund, dass sie ihr Herz aber unter sehr viel Silikon versteckt hätte. Bevor die ganze Diskussion aber in eine komische Richtung abdriftet, möchte ich mich hiermit bei Frau Renzi entschuldigen. Vielleicht ist ja auch noch eine Rolle als Rosemarie Nitribitt frei.
Da mir also für meine aktuelle Kolumne verboten wurde, irgendwelche anzüglichen Witze über Frau Renzi zu machen, jedoch nicht explizit erwähnt wurde, dass ich selbige über Dieter Wedel zu unterlassen habe, will ich mal nicht so sein. Schließlich hat der uns Richtung Bad Hersfeld verlassen. In dieses Provinzloch. Ohne dass wir hier in Worms eine Ablöse bekommen hätten. Genauso wenig wie für unseren ehemaligen Stadtmarketingexperten Stefan Pruschwitz. Da eine Aus- oder Weiterbildung in Worms mit einem „Stahlbad“ noch milde umschrieben wäre, müssen wir uns das einfach teuer bezahlen lassen. Jeder weiß: Wer hier über einen längeren Zeitraum erfolgreich abgehärtet wurde, wird es danach überall auf der Welt schaffen. Ich weiß, wovon ich rede, habe ich doch meine dreijährige Ausbildung zum staatlich geprüften Schiffschaukelbremser natürlich auch auf dem Backfischfest absolviert. Und das war gewiss kein Zuckerschlecken. Aber nicht jeder Schiffschaukelbremser, der sich nach seiner Lehre ein paar Jahre als Wrestler in Guadalajara (Mexiko), als Kabelträger bei Pornoproduktionen in Pattaya und als Walfänger in Novosibirsk über Wasser gehalten hat, findet im Alter noch eine Anstellung als Society-Reporter bei einem Stadtmagazin. Die einen landen nach ihrer Wormser Zeit anschließend in Berlin-Marzahn oder in Mannheim auf der „19“, die etwas Erfolgreicheren gehen eben nach Bad Hersfeld. Wundert mich, dass der Stadtrat – auf der Suche nach Zusatzeinnahmen – nicht schon längst auf die Idee gekommen ist, eine Ablöse für in Worms abgehärtete Pferdchen zu verlangen? Aber was kann man für so einen alten, hinkenden Wedel schon verlangen? Ein alter Rembrandt wäre da sicher lukrativer. Das ist ja so, als müsste man Lothar Matthäus in seinem heutigen Zustand noch als Spieler in der Bundesliga unterbringen. Inklusive seinem minderjährig aussehenden Zahnspangen-Harem. Wobei, machen wir uns nix vor: Wedel, der bekennende Bigamist, kommt ja auch selten alleine. Außerdem kann so ein Dieter, mit etwas Viagra aufgepäppelt, bis 2018 noch jede Menge Kurstädterinnen beglücken. Da kann man schon mal fünf Riesen für den Stadtsäckel verlangen, wenn man so einen strammen Bullen mitten in der Brunftzeit nach Nordhessen verkauft.
Vielleicht sollte man in der Stadtspitze generell mal darüber nachdenken, ob man Bad Hersfeld nicht eingemeinden möchte. Worms-Hersfeld klingt doch ganz gut. Genauso wie ich schon seit Jahrzehnten fordere, dass Deutschland endlich Mallorca kaufen und als 17. Bundesland einführen soll (oder Rhodos, wenn die Griechen das nächste Mal pleite sind). Sonst kauft uns Bad Hersfeld irgendwann noch unsere besten Leute weg. Um aber auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen, ob man den Nordhessen nicht auch unseren Bürgermeister Kosubek unterjubeln kann, bevor der noch die Eisbahn ins Wormser Wäldchen verlegen will, muss ich Sie leider enttäuschen. Das wäre ungefähr so, als müsste man Lothar Matthäus irgendwo in Deutschland unterbringen. Als Trainer…
PS: Glückwunsch übrigens an Lothar Matthäus, dessen 14. Ehefrau letzte Woche in Bratislava auf die Welt gekommen ist!!