„Wir haben weniger gebraucht, um auf dem Mond zu landen, weniger, um die Pyramiden in Ägypten zu bauen oder die Chinesische Mauer.“ Diesen Satz sagte einmal der Italiener Francesco Borelli. Damit meinte er natürlich nicht die Bauarbeiten in der Friedrich Ebert Straße, sondern jene an der sogenannten „Unvollendeten“, der A3, die Nord- und Süditalien miteinander verbindet.
Zwar ist diese im Prinzip fertig gestellt, jedoch dauerten die Baumaßnahmen so lange, so dass die Autobahn mittlerweile wieder sanierungsbedürftig ist und dadurch die meiste Zeit nur einseitig befahrbar ist. Sanierungsbedürftig war im jeden Fall auch die Friedrich-Ebert-Straße. Zuletzt mit Schlaglöchern versehen, in denen locker ein Fußball hätte verschwinden könne, glich sie mehr einer Mountain Bike Teststrecke als einer ordentlichen Hauptverkehrsstraße. Für Anwohner, Gewerbetreibende und Verkehrsteilnehmer erinnerte die Dauer der Baumaßnahmen durchaus ein wenig an die ausufernden Bauarbeiten in Italien. Immerhin 1,5 Jahre benötigte man für den nur 650 Meter langen Streckenabschnitt von der Brunhildenbrücke bis zur Bebelstraße, wobei prinzipiell der Bauabschnitt Friedrich-Ebert-Straße bis zur Binger Straße noch mitgerechnet werden müsste. Keine Frage, der Aufwand, der für die Sanierung betrieben wurde, war enorm. Zeitgleich zum Straßenbelagslifting wurden durch EWR und die Entsorgungs- und Baubetriebe umfangreiche Kanalreparaturen durchgeführt, sowie gleichzeitig neue Anschlüsse in das Innere der Erde verlegt – das Ganze in rund 6 Metern Tiefe. Stellenweise wurden auch die Gehwege überholt und behindertengerecht, also barrierefrei, gestaltet. Für die Radfahrer gibt es bessere Schutzstreifen und die Luthergemeinde durfte auch noch ihre historisch wertvollen Mosaiksteine behalten. Trotz dieser umfangreichen Arbeiten sei man tatsächlich acht Wochen früher fertig geworden, erklärte Baudezernent Uwe Franz nicht ohne Stolz gegenüber der Presse. Die Kosten des 650 Meter Abschnitts beliefen sich auf knapp 1,75 Millionen Euro. Wie hoch die Gesamtkosten mit dem besagten Abschnitt Richtung Hochheim sind, wurde leider nicht mitgeteilt. Eins sollte aber sicher sein, so teuer wie die italienische Autobahn dürfte die Friedrich Ebert Straße jedoch nicht gewesen sein, die kostete den Steuerzahler schlappe 25 Milliarden Euro.