31.10.16 | Alicestraße in Worms:
Halloween in der Alicestraße
Am Anfang war es lediglich die nette Idee dreier Familien, zu Halloween ein kleines Gruselstück mit den Kindern einzustudieren, um es den Nachbarn vorzuführen. Was vor drei Jahren klein begann, war in diesem Jahr eine schon fast Hollywood taugliche Inszenierung. Mit technischer Unterstützung vom Medienpark Vision präsentierten die beteiligten Kinder eine kurze Gruselgeschichte, die ein waschechter Publikumsmagnet wurde. Bis kurz vor 22 Uhr spielten die Kinder mehrere Durchläufe. Der Inhalt folgte der klassischen Gruselgeschichte einer Gruppe, die in einem verlassenen Schloss um Einlass bittet. Selbstverständlich wird das Schloss von allerhand gruseligen Gesellen bewohnt, so dass die Gruppe schnell wieder die Flucht antritt. Nebenher sorgte eine entsprechende Deko für das allerschönste Halloweenfeeling.


12.11.16 – 13.11.16 | Das Wormser (Mozartsaal):
Wormser Weinmesse

weinmesseNicht nur das Wormser Theater feierte im November Geburtstag, auch die Weinmesse konnte ein kleines Jubiläum feiern. Bereits zum zehnten Mal präsentierte die Messe einen Querschnitt ansässiger Weingüter, gleichzeitig konnten die Veranstalter einen Besucherrekord vermelden. An beiden Tagen folgten jeweils rund 800 Interessierte der Einladung, sich durch das breite Angebot an unterschiedlichsten Weine zu probieren. Das war so viel, dass zeitweise der Zugang geschlossen werden musste. Neben dem Angebot, 48 Winzer zu entdecken, gab es erstmals auch Einzelweinproben, bei denen man in aller Ruhe den jeweiligen Winzer mit Fragen löchern konnte. Ebenfalls zum ersten Mal im Angebot: Sensorik Kurse, die von der Wein Somelière Therese Stenzel moderiert wurden. Begleitet von delikat angerichteten Häppchen, unter anderem Ziegenfrischkäse mit Feigensenf auf Rucola, ging es darum herauszufinden, wie man den passenden Wein dazu erschmeckt. Natürlich bedurfte es hierzu einer kurzen Einführung in die Kunst des richtigen Weinschmeckens. Zwar siegte am Ende die Erkenntnis, dass es letztlich eine Frage des Geschmacks ist, der Weg dahin war dennoch interessant und informativ. Am Ende des Wochenendes zeigten sich Veranstalter, Besucher und Winzer gleichermaßen zufrieden.


20.11.16 | Heylshof in Worms:
Hunger – Worms im Steckrübenwinter 1916

wormsimMit den Worten: „Ich hoffe, Sie haben Ihren Sonntagsbraten genossen“, eröffnete der Historiker Dr. Jörg Koch die Veranstaltung „Hunger“. Für die folgenden 90 Minuten sollte das jedoch der letzte Anflug von Ironie sein. Immer wieder lädt der Autor lokalhistorischer Bücher – gemeinsam mit dem Initiator und Organisator der Reihe, Karl-Heinz Deichelmann, und dem Schriftsteller Walter Passian – in das Kunsthaus Heylshof ein, um an die katastrophalen Kriegsjahre und ihre Auswirkungen auf Worms zu erinnern. Im Fokus stand dieses Mal der für die damalige Bevölkerung traumatische Steckrübenwinter. Verursacht durch Ernteausfälle, Misswirtschaft und einem Handelsembargo gegenüber Deutschland im Ersten Weltkrieg, wurde die Steckrübe im Winter 1916 auch zum wichtigsten Lebensmittel in Worms. In Folge dessen gab es auf dem Speiseplan der Wormser Steckrübensuppe, Steckrübenbrot oder auch Steckrübenkoteletts. Um das Volk notdürftig zu versorgen, wurden Suppenküchen eingerichtet und Lebensmittelmarken verteilt. Durch eine kluge Politik des damaligen Oberbürgermeister Köhler blieb es, im Gegensatz zu anderen Städten, weitgehend ruhig. Lediglich im Juli 1916 kam es zu schweren Ausschreitungen, bei denen u.a. ein Café zerstört wurde. Das alles wurde von Dr. Koch in nüchternen, aber eindringlichen Worten vorgetragen, während Deichelmann und Passian diverse Gedichte, die in dieser Zeit geschrieben wurden, rezitierten („Des Krieges Schwester ist die Hungersnot“, Erich Mühsam). Es ist immer wieder erschütternd und eindrücklich, sich im Rahmen dieser Veranstaltungen mit den Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung zu beschäftigen. Vielleicht sollten die Kriegstreiber dieser Welt zu solchen Veranstaltungen zwangsverpflichtet werden. Umrahmt wurde die Veranstaltung von Musikern der Jugendmusikschule Lucie Kölsch unter Leitung von Paul Streich.