Frei nach E.T.A. Hoffmann – Andreas Hartmann, Florian Walter und Julian Römer – Der Sandmann, der das Einschlafen unmöglich macht…eine Aufführung des Theater Curiosum
Wir kennen alle die Geschichten von einem kleinen Männchen, das allabendlich den Kindern Sand in die Augen streut, damit diese nach einem langen Tag müde werden. In unserem Gedächtnis ist dieses Märchen mit warmen, positiven Gefühlen verbunden, wenn wir in den erholsamen Schlaf sinken. Was passiert jedoch, wenn wir alptraumhaft aus diesem wieder aufschrecken? Wenn im Hause Dinge vorgehen, die wir uns nicht erklären können, wenn die sprichwörtlich gewordenen Ammenmärchen sich ins fürchterliche Gegenteil verkehren…
Dies widerfährt Nathanael, einem jungen Student, den ein altes Trauma aus der Kindheit einholt. Zwar kann er sich seinen Freunden und Familie anvertrauen, jedoch versuchen diese, seine Ängste zu zerstreuen. Er fühlt sich nicht ernst genommen und distanziert sich immer mehr von ihnen. Ständig beobachtet von unterschiedlichen Elementen: So tauchen die Augen leitmotivisch immer wieder auf und beäugen peinlich genau die Ereignisse, die im Leben Nathanaels vor sich gehen. Während seine Verlobte Clara vernünftig und hellsichtig seine Ängste vertreiben möchte, wird er durch einen Wetterglashändler namens Coppola immer wieder in die Neurosen zurückgeworfen, da er in ihm jemand anderen zu erkennen meint: nämlich Coppelius, einen Rechtsanwalt, der den Vater auf dem Gewissen hat… ist er der böse Sandmann aus den Geschichten der Kindheit. Und so vermischen sich immer mehr Realität und Traum, die Perspektiven von den Beobachtungsposten verschwimmen und geben kein klares Bild frei.
Im Herbst begibt sich das Ensemble des Theater Curiosums auf die Suche nach dem richtigen Blick auf die Dinge. Oder gibt es diesen überhaupt nicht? Welche Sicht dürfen wir einnehmen, was müssen wir ernst nehmen und was ist Einbildung? So zeigt sich diese bekannte und oft interpretierte rätselhafte Novelle von E.T.A. Hoffmann zweihundert Jahre später in einem anderen, neuen Licht.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://theater-curiosum.de/