20. Januar 2024 / Das Wormser Kulturzentrum (Mozartsaal): Während die Gerüchteküche brodelt, dass die echten AC/DC in diesem Jahr nochmal auf große Tour gehen, stattete eine der besten Tribute-Bands der Australier dem Wormser Mozartsaal einen Besuch ab. WE SALUTE YOU lieferten einen kleinen Vorgeschmack, was AC/DC Fans im Sommer erwarten dürfte.

Den echten AC/DC haftet ein wenig das Image an, dass nicht nur ihre Songs zumeist ziemlich ähnlich klingen, sondern ebenso, dass die Konzerte nur wenig Abwechslung bieten. Tatsächlich ist es denkbar einfach, die Setlist eines Konzertes von AC/DC zu erstellen. Denn von den knapp 20 Songs eines Abends sind gut die Hälfte immer die gleichen, die aber – auch das sollte man erwähnen – zu den absoluten Klassikern des Hardrock zählen. Seit Jahrzehnten fester Bestandteil jeder Setlist von AC/DC sind „Thunderstruck“, „TNT“, „Hells Bells“ „Whole Lotta Rosie“, „Back in Black“ und „Let there be rock“. Als Finale „Highway to hell“ und anschließend noch als Rauschmeißer „For those about to rock“ mit dem prägnanten Ausruf „We salute you“. Dazu noch ein paar Songs aus der zweiten Reihe wie „High Voltage“, „You shook me all night long“ oder „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“, der unkaputtbare Blues-Klassiker „The Jack“, aber auch neuere Songs wie „Rock’n’Roll Train“ – fertig ist ein klassisches AC/DC Konzert. Von daher war auch die Setlist von WE SALUTE YOU sehr stark an das „übliche“ Programm der Originale angelehnt.

Dass die Band, die als eine der besten AC/DC Coverbands Europas gilt, eine nahezu perfekte Illusion in einem kleineren Rahmen bietet, zeigte sich auch an einer beindruckenden Wand aus Marshall-Verstärkern oder der überdimensionalen Glocke, die selbstredend vor „Hells Bells“ zum Einsatz kam. Der britische Sänger GRANT FORSTER erinnert nicht nur optisch stark an Brian Johnson, sondern besitzt auch dessen stets etwas versoffen klingendes Timbre. Leadgitarrist KILI LOCKE sorgte mit seinen Gitarrensolos für „Angus Young Momente“ im Mozartsaal, während Rhythmusgitarrist OLLI SCHNEISS, ähnlich wie das Original Stevie Young, eher im Hintergrund agierte. Derweil sorgte Bassist BABA HAIL für den nötigen Druck und Drummer ERWIN RIEDER durfte seiner Vorliebe für den 4/4-Takt mit viel Groove, aber wenig Verzierungen, frönen. Knapp 600 Besucher, deutlich mehr als beim letzten Besuch der Band in Worms im April 2022, ließen sich diesen Spaß nicht entgehen.

Fazit: Wer den Besuch eines Konzertes der Originale aus Kostengründen scheut, konnte im Wormser Mozartsaal AC/DC im Kleinformat erleben und für zwei Stunden in die Hardrock- Welt der Australier eintauchen.

Text: Frank Fischer, Fotos: Andreas Stumpf