Kennen Sie den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“? So ähnlich haben wir uns auch am Ende des Jahres 2021 gefühlt – offensichtlich gefangen in einer Dauerschleife.

Während die Bevölkerung langsam aber sicher Corona müde ist, wird das Virus leider nicht müde und hielt uns auch im abgelaufenen Jahr in Atem. Von daher sehen Sie es uns bitte nach, dass wir in unserem traditionellen Jahresrückblick in dieser Ausgabe nicht noch einmal gesondert auf das Thema Corona eingehen, schließlich war dies – öfters als uns lieb und recht war – auch im Jahr 2021 Dauerthema in unserem Magazin. Im Rückblick auf ein erneut zwiespältiges Jahr waren es vor allem zwei politische Wahlen, die das Jahr bestimmten. Im März durften die Rheinland-Pfälzer an die Urne und bestätigten Landeschefin MALU DREYER (SPD) für weitere fünf Jahre im Amt. Zu den „Leuten des Jahres“ in Worms zählt ihr Parteikollege JENS GUTH, der bereits zum vierten Mal als Wormser Direktkandidat in den Mainzer Landtag einziehen konnte. Derweil konnte sich JAN METZLER bei der Bundestagswahl im September zum dritten Mal in Folge das Direktmandat für den Wahlkreis Worms sichern, obwohl seine CDU/CSU ein bittere Wahlschlappe erlebte und sich Deutschland für eine zukünftige Ampelregierung unter Bundeskanzler OLAF SCHOLZ entschied. Beide Wahlen zeichneten sich in Worms dadurch aus, dass sich auch die unterlegenen Kandidaten wie Sieger fühlen konnten. Übrigens: Als sich die Mitglieder der künftigen Ampelregierung zu Sonderungsgesprächen trafen, saß ein Wormser mit am Tisch, der die Aufgabe übernahm, sozialdemokratische und liberale Interessen zusammenzuführen. Derweil zählte ein ehemaliges Bundestagsmitglied der SPD zu den „Verlierern des Jahres“.

Zwischen beiden Wahlen lag die Flutkatastrophe in Teilen Deutschlands, speziell im Ahrtal, deren Bilder auch heute noch fassungslos machen. In der Nacht, als die Flut hereinbrach, verloren 184 Menschen in Deutschland ihr Leben und zahllose Familien ihre Existenz. Umso schöner war es zu erleben, dass ein Land, das zerrissen ist zwischen Geimpften und Ungeimpften, zwischen Corona Leugnern und denen, die am liebsten dauerhaft alles dichtmachen würden, in der Stunde der Not tatsächlich zusammengehalten hat. Bis heute wurden bundesweit fast 600 Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe gespendet, in Worms wurden alleine knapp 180.000 Euro gesammelt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Spendenbereitschaft mittlerweile deutlich nachgelassen hat, aber ein halbes Jahr später immer noch dringende Hilfe im Ahrtal benötigt wird, kann man die Bevölkerung nur weiter dazu aufrufen, ihre Mitbürger in der Flutregion zu unterstützen. Die Flutkatastrophe im Jahr 2021 hat uns ein Stück wieder mehr Demut gegenüber der Natur gelehrt. In diesem Sinne: Auf ein besseres 2022!!

Aufbruchstimmung beim Lesen der 193. Ausgabe von:
WO! DAS Wormser Stadtmagazin

wünscht Ihnen
Frank Fischer,
Chefredakteur