Anfang Juni wurde die öffentliche Toilettenanlage im Wormser Hauptbahnhof durch Vandalismus zerstört, wirklich zerstört nicht nur beschädigt. Die Stadt Worms hat die Toilette daraufhin erst Mal gesperrt. Kurz zuvor war die Anlage auch beschädigt worden und wieder mit viel Aufwand instandgesetzt. Es bleibt die Frage offen, wie konnte es dazu kommen? Es ist kein Sicherheitspersonal anwesend. Denn, dann können Kriminelle tun und lassen was sie wollen. Die Bahn kann sich nicht mit der Aussage „Worms gehöre nicht zu den größten Bahnhöfen“ aus der Verantwortung ziehen.

Laut WZ wurde diese Toilettenanlage vor 10 Jahren für 150.000 Euro „vandalismussicher“ eingerichtet. Nun überlege man bei der Stadt Worms, ob die Toilette wiederhergerichtet wird. Eine Verpflichtung dazu gebe es nicht, ebenso wenig für die Deutsche Bahn AG.

Das heißt der Stadt Worms ist die Toilettenanlage zu teuer, der Bahn ist Worms dafür zu unbedeutend. Wir fragen uns, hat schon mal jemand die Benutzer gefragt? Wer sind denn die Benutzer bzw wer könnten diese sein? Dass die Toilette benutzt wird steht wohl außer Frage und lässt sich anhand der 50 Cent-Stücke die regelmäßig von der Stadt aus der Kasse entleert werden, zumindest zahlenmäßig feststellen.

Wer könnten die Benutzer sein? Wormser die die Gelegenheit nutzen, wenn sie im Bahnhofsbereich unterwegs sind? Wormser wenn sie auf ihren Zug warten? Wormser wenn sie vom Zug kommen und feststellen mussten, dass die Toilette im Zug auch gesperrt war? Wormser Schüler auf dem Weg von und zum BIZ? Busreisende die in Worms ankommen (im Bus gibt es bekanntlich keine Toiletten)? Die Busfahrer selbst? Das Zugpersonal der Bahn? Menschen mit gesundheitlichen Problemen, die quasi einen Stadtplan im Kopf haben, wo es öffentliche Toiletten gibt? Menschen mit Behinderungen? Mütter und Väter mit Kindern, die oft sehr plötzlich müssen? Die Obdachlosen, die Penner? Besucher der Stadt Worms, die sich auf diverse Apps, Stadtpläne, Stationsangaben der Bahn usw. , die öffentliche Toiletten ausweisen, verlassen?

All diese genannten und vermutlich noch einige mehr sind es der Stadt Worms nicht mehr wert, die laufenden Kosten von 7500 Euro und die anfallenden Reparaturen aufzubringen? (Ich kann es mir nicht verkneifen: Die 400000 Euro für die Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Pfrimm hatte der Stadtrat sofort zur Verfügung!).

Ist der Stadt Worms bewusst, dass der schäbige und abgenutzte Eindruck des Bahnhofs und seines Umfeldes damit noch mehr verstärkt wird?

Was sagen übrigens unser Seniorenbeirat, unser Schwerbehindertenbeirat, unser Fahrgastbeirat, die Stadtratsparteien in ihren Mobilitätskonzepten dazu?

Markus Kopetzki und Bernhard Elz