BB on the Rockzz am 14. April 2022

Es ist noch nicht lange her, da war an ein Rockkonzert nicht im Entferntesten zu denken. Doch die Zeiten haben sich geändert, aber nicht nur zum Guten. Während Corona in den Hintergrund rückt, dominiert der Ukraine-Konflikt das Geschehen. Warum also nicht die neue Freiheit für einen guten Zweck nutzen und mit Hilfe eines Rockkonzerts Geld für die Ukrainehilfe einsammeln?

Lookit, Martians

Das dachte sich zumindest Christoph Siart, der die Idee für das Benefizkonzert hatte. Als Stammgast der selbsternannten Kiez Kneipe BB on the Rockzz fand er in den beiden Inhabern Dariah und Moritz Geissel zwei willige Unterstützer. „Als der Krieg in der Ukraine aus- brach, fühlte ich mich zunächst ohnmächtig“, beschreibt Siart im Gespräch mit WO! seine Gefühle und ergänzt: „Vor der Haustür werden Menschen umgebracht. Da war es keine Option, untätig rum zu sitzen“. Der im Wissenschaftsmanagement tätige, leidenschaftliche Musik Nerd Siart organisierte früher öfters Konzerte. Wie er betont, gebe es zudem in der Punk Hardcore Szene einen großen Zusammenhalt und die Bereitschaft, sich zu engagieren. Auf die Worte folgten Taten und am Gründonnerstag wurde schließlich ordentlich abgerockt. Vier Bands mit mächtig viel Gitarrenwumms wechselten sich auf der kleinen Bühne im bestens Neon Bone gefüllten BB ab. Den Anfang machten NEON BONE, die zugleich die musikalische Marschrichtung vorgaben, nämlich schnell, laut und dreckig. Danach ließ es sich Ideengeber Christoph Siart nicht nehmen, mit seiner Band LOOKIT, MARTIANS selbst auf der Bühne das Publikum zum Schwitzen zu bringen. Die Wormser von FEROX stürzten die rund 200 Gäste an- schließend in einen kollektiven Pogo, ehe kurz vor 1 Uhr die WHITE SPARROWS mit ihrem deutschsprachigen Punkrock dem Abend einen runden Abschluss bescherten.

Fazit: Wie Christoph Siart wenige Tage später sichtlich stolz berichtete, konnte man an dem Abend 2.500 Euro einnehmen, die der Organisation Save the Children gespendet werden. Zudem erzählte er, dass zahlreiche Sachspenden eingegangen seien, drunter Schlafsäcke und haltbare Lebensmittel, die zwischenzeitlich schon auf den Weg Richtung Ukraine gebracht wurden. Dementsprechend ist es ihm am Ende des Gesprächs wichtig zu betonen: „Das Besondere an diesem Abend waren die Gäste“. Dankbar zeigt er sich aber auch für die vielen Unterstützer, ohne die dieser Abend nicht möglich gewesen wäre.

Text und Fotos: Dennis Dirigo