Ein Kommentar zu den Plänen, einen Autohof zu errichten
Ein Autohof soll es richten, und die Stadt soll sich darum kümmern. Bürgermeisterin Stephanie Lohr betont in Gesprächen gerne, dass auch der Bürger im Einzelnen überlegen solle, was er im Sinne der Stadt tun kann. Im Falle der Müllentsorgung bedeutet das, diesen ordnungsgemäß zu entsorgen und nicht mit der Haltung zu agieren: Die Stadt wird es schon wegmachen. Was für den Bürger gilt, sollte aber natürlich auch für Unternehmen gelten. Insofern sollte sich die Stadt fragen, wie man insbesondere Logistikunternehmen in die Verantwortung nehmen kann, sich um die Müllproblematik rund um die Flächen der bekannten Standorte zu kümmern. Ein Autohof, den ein Unternehmen im Zusammenschluss mit mehreren anderen auf bereits versiegelten Flächen errichten wird, kann eine Lösung sein. Dass die Stadt dabei unterstützend tätig wird, ist ebenfalls keine Frage. Sehr wohl ist es aber eine Frage, ob die Stadt hier- für Flächen zur Verfügung stellt, die noch nicht bebaut, sprich versiegelt sind. Zudem muss klar sein, dass ein Autohof maximal eine Lösung für die Zukunft ist. Das Problem muss aber jetzt angegangen werden. Stellvertretend für die vielen Orte, die im Wormser Norden betroffen sind, machte sich unser Redakteur gemeinsam mit Mitgliedern des BUND und einem städtischen Mitarbeiter, der sich privat dazu entschied, auf die Situation aufmerksam zu machen, auf eine kleine Wanderung entlang der Firma Fiege im Pfaffenwinkel Richtung Dammweg. Getrennt wird die Straße zur landwirtschaftlich genutzten Fläche und der Pfrimm durch einen kleinen Waldstreifen. Entlang dieser Strecke parken täglich Dutzende LKWs, die darauf warten, be- oder entladen zu können. Das bedeutet, oftmals Stunden oder Tage dort zu verbringen. Zwar verfügen die Logistiker über Räume für die Fahrer, doch die sind an den Wochenenden zumeist nicht zugänglich. Mülltonnen, die restlos überfüllt sind, gibt es nur zwei und die in der üblichen Größe für drei Haushalte. Die Folge ist, dass der Waldstreifen gesäumt wird von Müll, Unrat und Notdurft. Zwar beteuert die Stadt, regelmäßig auch an dieser Stelle zu reinigen, aber der Müll spricht eine andere Sprache. Doch abgesehen von der Müllbeseitigung durch die städtische ebwo, sollten sich die Unternehmen fragen, wie sie dem Problem begegnen könnten. An besagter Stelle ist ein offener Firmenparkplatz vorhanden, zwar klein, aber immerhin da. Es wäre wahrscheinlich nicht der größte Aufwand, zumindest ein mobiles WC dort zu platzieren. Das wäre wenigstens der Beginn, unternehmerischer Verantwortung, abseits der regelmäßigen Gewerbesteuerzahlungen, zu übernehmen. Mehr Müll- tonnen dort zu platzieren, darin sieht die ebwo allerdings keinen Sinn. „Zusätzliche oder größere Mülltonnen würden dies nicht verhindern, da größere Mülltonnen auch zusätzlichen Müll „anziehen“ würden“, erklärt die ebwo AöR ihre Sichtweise WO! gegenüber. Zudem beteuert der Betrieb, immer wieder Böschungsreinigungen vorzunehmen, allerdings nicht zwischen Oktober und April. Da möchte man auf die Vögel Rücksicht nehmen. Leider steht da die ebwo alleine da.
Ein Kommentar von Dennis Dirigo
Foto: Andreas Stumpf