Es Kapitel 2
USA 2019
Regie: Andy Muschietti
Darsteller: James McAvoy, Jessica Chastain, Bill Skarsgard, Bill Hader, Jay Ryan
Laufzeit: ca. 165min
Start: 5. September 2019
Als 1986 Stephen Kings Horror Epos „Es“ erschien, handelte sich das Buch schnell den Ruf ein, aufgrund der komplexen Story unverfilmbar zu sein. Dennoch wagte man sich ein paar Jahre später daran, für das Fernsehen einen dreistündigen Zweiteiler zu inszenieren. Das Ergebnis fiel jedoch ernüchternd aus. Lediglich Tim Currys unheimliche Darstellung des Clown Pennywise blieb haften. Mit geringem Budget, aber dem Anspruch der literarischen Vorlage gerecht zu werden, machte man sich 2017 daran, den Bestseller endlich fürs Kino zu adaptieren. Dabei wurde schnell klar, dass man die Geschichte in zwei Teile erzählen würde und entschied sich, diese im Gegensatz zum Buch chronologisch zu ordnen. Schilderte der erste Teil die dramatischen Ereignisse rund um die Kleinstadt Derry aus der Sicht einer Gruppe von Kindern, setzt das zweite Kapitel 27 Jahre später ein. Aus den Kindern sind mittlerweile Erwachsene geworden, die zum Großteil ihre Heimaststadt und damit die Schrecken der Kindheit hinter sich gelassen haben. Das Böse kehrt aber wieder zurück, sodass die Gruppe, die sich selbst „Club der Verlierer“ nannte, wieder nach Derry zurückkehrt, um das Böse in Gestalt des Clowns Pennywise endgültig zu besiegen. Bis es soweit ist, vergeht viel Zeit. „Es 2“ dauert stolze 165min. Zeit, die Regisseur Muschietti nicht nur dazu nutzt, den Zuschauern ordentlich Angst einzujagen. Schließlich geht es in der Geschichte auch um persönliche Erfahrungen und wie wir damit umgehen. Seine Wurzeln als Horrorfilm vergisst der Film dennoch nicht. Regisseur Muschietti verriet, dass man sich ein paar Freiheiten erlaubt hat, um auch Kenner des Buches zu überraschen. Man darf gespannt sein!
Gut gegen Nordwind
Deutschland 2019
Regie: Vanessa Jopp
Darsteller: Nora Tschirner, Alexander Feehling, Ulrich Thomsen, Claudia Eisinger
Laufzeit: 122min
Start: 12. September 2019
2009 erschien der Roman „Gut gegen Nordwind“ und mauserte sich schnell zum Bestseller, sodass eine Bühnenumsetzung nicht lange auf sich warten ließ. Im letzten Jahr gab es die mit Alexandra Kamp und Maximilian Laprell in den Hauptrollen auf der Hinterbühne des Wormser Theaters im Kulturprogramm der Nibelungen-Festspiele zu sehen und sorgte für Begeisterung. In der nun vorliegenden Kinofassung spielen die beiden nicht mit. Mit Nora Tschirner (Tatort: Weimar) und Alexander Feehling hat man allerdings ein Paar gecastet, das auf der Leinwand reichlich Chemie versprühen dürften. Bis sie sich erstmals begegnen vergeht allerdings einige Zeit, denn schließlich kündigt sich hier die Liebe lange per Email an. Ein vertauschter Buchstabe sorgt in einer von Emma Rothner versendeten E-Mail dafür, dass ihre Nachricht nicht den von ihr beabsichtigten Adressaten erreicht. Stattdessen landet sie im Postfach von Leo Leike. Der ist von Berufs wegen Linguist und lässt es sich nicht nehmen, auf die eigentlich nicht für ihn bestimmten Zeilen zu antworten. Bald wechseln immer mehr Nachrichten zwischen Emma und Leo hin und her und aus dem Versehen entsteht eine unerwartete (virtuelle) Freundschaft. Die digitale Kommunikation wird für beide Seiten zu einer Freude und Stütze im Alltag, weil sie sich zwar im realen Leben völlig fremd sind, einander aber trotzdem Intimes anvertrauen können. Doch Emma ist mit Bernhard verheiratet und hat zwei Stiefkinder, während Leo nicht von seiner Ex-Freundin Marlene lassen kann. In der Wirklichkeit hat die Vertrautheit der beiden also eigentlich kein Platz, wenn es um ein Treffen in Person geht – oder etwa doch? Die ersten Pressestimmen bescheinigten dem Film eine sensible Erzählweise und lobten insbesondere die Leistungen der beiden Darsteller.