Auch im vergangenen Jahr sorgte der Wormser Weihnachtsmarkt für Diskussionen. Hauptkritikpunkt ist immer wieder die fehlende Atmosphäre. Die Stadt hingegen hält am Grundgerüst einer Aufstellung in der Innenstadt fest.
Der Gedanke ist nachvollziehbar, mit der Platzierung der Weihnachtsmarktbuden innerhalb der Fußgängerzone die Innenstadt zu beleben. Das Problem ist allerdings, dass dies seit Jahren nur eingeschränkt funktioniert. Einerseits beklagen sich innerstädtische Händler, dass ihre Fassaden zugebaut werden, andererseits kritisieren Besucher die Zerrissenheit des Marktes. Auch 2023 teilte er sich in zwei Hotspots. Einmal am Obermarkt mit seinem vielseitigen Rahmenprogramm und dann unterhalb des Römischen Kaisers, wo seit Jahren Helmut Kloos den „Philososphenplatz“ mit Konzerten und anderen Aktionen belebt. Dazwischen fanden sich viele Lücken und der Eindruck, dass der Standort der Buden ausgewürfelt wird (z.B. das Nadelöhr zwischen der Glühweinbude Tadeus Ras und Blume 2000 oder die Positionierung der Langos Bude zwischen Schmuckhändler und DM, die wie ein Abschluss der Kämmererstraße wirkte). Wäre es nicht sinnvoller gewesen, diesen entlang der wenig hübschen K32 Fassade aufzustellen? Zugleich wäre dies eine Brücke Richtung Marktplatz gewesen, wo die Familie Göbel mit ihrem Riesenrad sehnsüchtig auf Gäste wartete. Die Stadt verteidigte die Lücke zum Marktplatz damit, dass die Zusage der Familie Göbel nach Abschluss der Planung kam. Da nach dem Weihnachtsmarkt vor dem nächsten ist, gehört das letzte Wort an dieser Stelle der zuständigen Dezernentin Stephanie Lohr: „Wir freuen uns schon heute auf den Weihnachtsmarkt 2024 und werden die Kritik und die Anregungen in unsere Planungen einbeziehen.“ Man darf gespannt sein.
Text: Dennis Dirigo Foto: Andreas Stumpf