In seinem neuesten Buch widmet sich der Historiker und Autor Dr. Jörg Koch dem Leben des Verfassers des Deutschlandliedes, Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Wie Koch in der Einleitung erklärt, nutzte er als Grundlage die unter dem Titel „Mein Leben“ selbst verfassten Memoiren von Fallerslebens. Zahlreiche seiner Gedichte, aber auch Auszüge aus „Mein Leben“, lassen dabei den Dichter selbst zu Wort kommen. Koch nutzt das Leben des Künstlers aber auch, um über ein Deutschland zu schreiben, das noch auf der Suche nach einer eigenen Identität ist.
Geboren 1798 und verstorben 1874, sieht Koch von Fallersleben als Zeitzeugen der demokratischen Entwicklung bis hin zu den Anfängen der industriellen Revolution. Aus Westfalen stammend, wurden die Kinderjahre von den Auswirkungen der französischen Revolution auf das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen überschattet. Kurz zusammengefasst führten die dazu, dass das linksrheinische Gebiet unter französischer Besatzung stand. Diese Entwicklung provozierte schließlich die „Rheinkrise“ 1840. In diesem Kontext entstand schließlich „Das Lied der Deutschen“, dem Koch ein ganzes Kapitel widmet.
Am Ende findet sich dieses Lied in einem abschließenden Kapitel, wo Koch den Weg zur Nationalhymne schildert, den von Fallersleben allerdings nicht mehr erlebte. Zeit seines Lebens schaffte der Dichter aber noch eine Vielzahl von bis heute unsterblichen Kinderliedern wie „Ein Männlein steht im Walde“, die der Autor ebenfalls eingehend beleuchtet. Kochs Ziel ist es, mit dem Buch „einem unglaublich produktiven Dichter“ eine angemessene Würdigung zuteilwerden zu lassen. Das ist ihm gelungen.
Autor: Jörg Koch
Verlag: Lau-Verlag & Handel KG, Reinbek
272 Seiten | 26,- Euro
ISBN 978-3-95768-256-7
Rezension von: Dennis Dirigo