Ein (fast) perfekter Monat - WO! Magazin - DAS Wormser Stadtmagazin

Wormatia Worms verteidigt den Platz an der Spitze

Der abgelaufene Monat Oktober hätte zu einem überaus erfolgreichen Monat für Wormatia Worms werden können, wäre da nicht ein kleiner Schönheitsfehler passiert. Während es der Liga bestens lief, kam es beim FV Dudenhofen zum unglücklichen Ausscheiden im Pokal.

Es war einer dieser klassischen Pokalabende in Dudenhofen, an dem für die Wormatia so ziemlich alles schief ging. Dabei hatte man dreieinhalb Wochen zuvor an gleicher Stätte beim FV Dudenhofen noch relativ souverän mit 2:0 gewonnen. Auch diesmal führte der VfR bereits nach 15 Minuten gegen den Tabellenzweiten der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar durch zwei Tore von Noel Eichinger mit 2:0. Da aber in der 10. Minute mit Adrian Kireski und Jean-Yves M’voto die komplette Innenverteidigung verletzungsbedingt ausscheiden musste, nahm das Unheil fortan seinen Lauf. Zwischen der 21. und 29. Minute drehten die Gastgeber mit drei Toren das Spiel und bezeichnenderweise war es ein Eigentor von Knäblein (21.), das für den Anschlusstreffer sorgte. Die mitgereisten Wormser Fans mussten fortan eine Stunde lang miterleben, wie ihre Mannschaft gegen einen überforderten Schiedsrichter, der drei Platzverweise erteilte, den heimischen Anhang und sich mit allen Mitteln wehrende Dudenhofener ankämpfen musste. Freilich der Ausgleich wollte bei ekligem Regenwetter nicht mehr fallen. Und so stand am Ende eine vermeidbare 2:3-Niederlage, die durch das Ausscheiden des Favoriten im Südwestpokal, dem Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, noch ärgerlicher wird. Der große FCK war überraschend eine Woche zuvor beim TuS Mechtersheim mit 1:2 aus dem Pokal geflogen. So einfach wie diesmal war es wohl noch nie für einen Oberligisten, den Bitburger-Verbandspokal zu gewinnen. Für die Wormatia wird aber dieser Traum im nächsten Jahr nicht in Erfüllung gehen.

In der Liga läufts
Dafür kann sich die Mannschaft von Trainer Kristjan Glibo nun voll und ganz auf das Ziel „Aufstieg in die Regionalliga“ konzentrieren. Nach dem 1. Spieltag gab es keine Niederlage mehr und seit dem 7:0-Kantersieg gegen die TSG Pfeddersheim läuft es ohnehin bestens. Nach dem wichtigen 2:0 bei Verfolger FV Dudenhofen war anschließend der FSV Jägersburg in Worms zu Gast und präsentierte sich lange Zeit als unangenehmer Gegner. Zwar fand Jannik Marx schon nach 17 Minuten eine Lücke in der Jägersburger Abwehr, aber das sollte für lange Zeit das einzige Tor bleiben. In der 64. Minute traf schließlich noch Luis Kiefer, aber die Gäste wehrten sich auch danach noch, um dann ab der 81. Minute komplett zusammenzubrechen und durch Darkaoui (81.), zwei Mal durch den eingewechselten Chkifa (85./90.) und ein Eigentor von Ehrmann (87.) noch mit 0:6 unterzugehen. Der Lohn für den VfR war die erstmalige Tabellenführung in dieser Saison. Dagegen verlief der 4:1-Auswärtssieg beim FV Diefflen problemloser als gedacht. Lieshout (2.) und Kiefer (15.) stellten schon früh die Weichen auf Sieg, ehe Poß den Anschlusstreffer erzielte (24.). Da aber Kiefer unmittelbar vor der Pause (45.+2) und Darkaoui (56.) kurz danach nachlegten, war der Drops in Diefflen bereits nach einer Stunde gelutscht. Wie zu erwarten präsentierte sich am 16.10. der aktuelle Tabellenzweite FC Hertha Wiesbach als deutlich anderes Kaliber. Zwar konnten auch diesmal Joachims (6.) und Darkaoui (20.) für eine frühe Führung sorgen, aber da die Wormatia in der Folgezeit nicht nachlegte, wurde es in der 2. Halbzeit noch einmal spannend. Jetzt drängten die Gastgeber vermehrt auf den Anschlusstreffer, der aber glücklicherweise erst in der Nachspielzeit durch Piontek fiel (90.+1). So stand am Ende ein wichtiger 2:1-Auswärtssieg bei dem bisherigen Überraschungsteam Hertha Wiesbach, der gleichzeitig die Revanche für die 0:1-Auftaktniederlage der Wormatia war. Den ersten Platz in der Tabelle verteidigte der VfR anschließend durch einen glanzlosen, aber letztendlich ungefährdeten 2:0-Heimsieg gegen den FC Speyer 09. Mit dem gleichen Ergebnis hatte man die Speyerer drei Wochen zuvor im Pokal nach Hause geschickt. Und wie schon im Pokal fand die Wormatia auch diesmal eine Halbzeit lang keine Lücke in der Abwehr der Gäste, ehe Eichinger (49.) und Joachims (54.) nach der Pause innerhalb von fünf Minuten für die Vorentscheidung sorgten. Weitere hochkarätige Einschussmöglichkeiten zur Ergebniskorrektur wurden anschließend vergeben.

Eine echte Spitzenpartie unter Flutlicht gegen Ludwigshafen
Schon vier Tage später stand am Mittwochabend unter Flutlicht das nächste Spitzentreffen im Wormatia Stadion gegen den bisher ungeschlagenen Vierten Arminia Ludwigshafen auf dem Programm. Vorab: Die Anilinstädter waren der bis dato stärkste Gegner und verlangten der Wormatia beim leistungsgerechten 3:3-Unentschieden alles ab. Schon nach fünf Minuten ging die Arminia durch Cultrera in Führung und blieb auch in der Folge bei Gegenangriffen immer wieder brandgefährlich. Das Ruder übernahmen jetzt freilich die Gastgeber, die von den Wormatia Fans auf der Vortribüne, die erstmals wieder geöffnet hatte, nach vorne getrieben wurden. Nach dem Ausgleich durch Knäblein (25.) musste der VfR einen Schock verkraften, da der bis zu diesem Zeitpunkt auffälligste Akteur auf dem Platz, Kapitän Sandro Loechelt, verletzungsbedingt ausscheiden musste. Zunächst zeigten sich seine Mannschaftskameraden wenig beindruckt und erzielten durch den bei einem Eckball aufgerückten M’voto (37.) sogar die 2:1-Führung, die auch bis zur Halbzeit Bestand hatte. Das zufriedene Halbzeitfazit lautete dementsprechend, dass man das Spiel gegen einen überraschend starken Gegner gedreht hatte. Nach dem Pausentee war es allerdings vorbei mit der Herrlichkeit, denn jetzt spielte erstmal nur die Arminia, während sich die Wormatia darauf beschränkte, die Defensive zu sichern und in der Offensive einzelne Nadelstiche zu setzen. Und während der Wormser Darkaoui bei einem Konter nur die Latte traf, erzielte kurz danach der Ex-Wormate Lennart Thum den Ausgleich für die Ludwigshafener (60.). Diesmal ließ die Antwort der Wormser nicht lange auf sich warten, denn zwei Minuten später machte es Darkaoui mit seinem sechsten Saisontreffer besser und traf zur erneuten Führung. Aber erneut gab sich die Arminia nicht geschlagen und drängte vehement auf den Ausgleich, der zwangsläufig in der 82. Minute durch einen weiteren Ex-Wormaten, Nico Pantano, fiel. Danach war es eine offene Partie, die beide Mannschaften für sich hätten entscheiden können. Und so blieb es nach einem packenden Spiel beim 3:3, mit dem die Gäste nicht nur ihre weiße Weste behielten, sondern in dieser Form ein ernsthafter Konkurrent der Wormatia um Tabellenplatz 1 sein dürften.

Souveräne Tabellenführung
Nach 13 Spielen, in denen es zehn Siege, aber nur eine Niederlage gab, liegt die Wormatia mit 32 Punkten souverän auf Platz 1. Obwohl man ein Spiel weniger hat (die Nachholpartie bei Arminia Ludwigshafen findet am 10.11. statt), liegen der Zweite Hertha Wiesbach (27 Pkt.) und der Dritte FV Dudenhofen (26 Pkt.) mit deutlichem Abstand dahinter. Auch das hierbei erzielte Torverhältnis von 39:8 kann sich sehen lassen. Ein Schnitt von drei Treffern pro Spiel macht zunehmend auch den Abgang von Torjäger Dahlke vergessen. Acht Saisonspiele hat Wormatia Worms in der Südgruppe noch zu absolvieren (die Partie am 31.10. bei der SV Elversberg II fand nach unserem Redaktionsschluss statt), in denen es nicht nur gilt, die Tabellenführung zu verteidigen, sondern ebenso Punkte zu sammeln in den wichtigen Spielen gegen Ludwigshafen, Pfeddersheim, Dudenhofen und Diefflen. Da zu erwarten ist, dass diese Teams auch in der Meisterrunde landen, werden die Punkte aus diesen Spielen mit übernommen.

DIE RESTLICHEN SAISONSPIELE VON WORMATIA WORMS (GRUPPE SÜD):

Aktuelle Infos finden Sie auf: www.wormatia.de

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