Als hätte die Wormser Fachhochschule direkten Einfluss auf das Wetter, erstrahlte der Himmel nach einigen trüben Tagen – pünktlich zur Einweihung der FH eigenen Kita „Lindwurm“ – im kräftigsten Blau, unterstützt durch eine fleißig vor sich hin strahlende Sonne. Ehe die geladenen Gäste das Wetter – in Form eines kleinen Spaziergangs zur Kita – ein wenig genießen konnten, galt es aber erst mal, in einem der Hörsäle Platz zu nehmen, um der Schlüsselübergabe beizuwohnen.

Zuvor fasste die Geschäftsführerin des Studierendenwerks Vorderpfalz, Alexandra Diestel-Feddersen, den Zuhörern die notwendigsten Fakten zusammen (siehe auch WO! 6/13). In ihrer Rede verriet sie auch, dass die Kita nicht die letzte Baumaßnahme im Zusammenhang mit dem Standort Worms sei, unter anderem stehe 2014 die Fertigstellung eines Studentenwohnheims mit insgesamt 123 Plätzen an. Auch in die personelle Ausstattung soll in der Zukunft zusätzlich investiert werden. Weiter erläuterte sie, dass dies natürlich die finanziellen Reserven des Studierendenwerks stark minimieren würde und man von daher auf Unterstützer angewiesen sei. Kritische Worte fand sie für die Politik, die in ihren Koalitionsverhandlungen dem Thema der sozialen Infrastruktur zu wenig Aufmerksamkeit schenken würde. Staatssekretärin Vera Reiß betonte: „Fünf Prozent der mehr als zwei Millionen Studierenden in Deutschland sind Vater und Mutter.“ Den Zuhörern verriet sie, dass sie gerade bei diesem Thema von eigenen Erfahrungen sprechen könne, da sie selbst studierende Mutter war. Zugleich richtete sie den Blick darauf, dass eine Campus eigene Kita heutzutage ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sei. Diesen Umstand betonte ebenso der FH-Präsident Jens Hermsdorf, der sich beeindruckt zeigte von der Hartnäckigkeit der Gleichstellungsbeauftragten Dagmar Hettinger, die ihn einst von dem Projekt überzeugte. Natürlich solle die Kita nicht nur den Studenten zu Gute kommen. Deshalb hat die FH selbst, als Arbeitgeber, Kontingente für ihre Mitarbeiter eingekauft. Allerdings kommen Mitarbeiter aus benachbarten Bundesländern aufgrund gesetzlicher Regelungen nicht in den Genuss davon. Oberbürgermeister Michael Kissel, der auf die nicht unerhebliche finanzielle Beteiligung der Stadt verwies, durfte schließlich in einem symbolischen Akt Frau Diestel-Feddersen den goldenen Schlüssel überreichen, ehe es zu besagtem Spaziergang kam. Im „Lindwurm“ konnte man unter fachkundiger Begleitung ausgiebig den lichtdurchfluteten Bau in Augenschein nehmen. Mit klaren Linien und warmen Farben fügt sich das Gebäude harmonisch in den bestehenden Campus ein. Nun ist es an den zukünftigen kleinen Bewohnern gelegen, den „Lindwurm“ nach und nach mit Leben zu füllen.