16. September 2018 | Zum alten Kelterhaus in Alsheim

Es dürfte kaum Zweifel darüber geben, dass die Band Cosmic Ducks zu den dienstältesten in unserer Nibelungenstadt gehören dürfte. Das gilt sowohl für das Bandtreiben als auch das gesetzte Alter der sechs Herren. Ihrer Musik hört man das indes nicht an, wie sie jüngst im alten Kelterhaus in Alsheim mal wieder unter Beweis stellten.

Anlass für das Konzert, das „vom Mittagessen bis zum Abendessen dauerte“, wie Sänger Volker Hofmann schmunzelnd dem Publikum mitteilte, war eine Weinwanderung in unmittelbarer Nähe des romantisch verträumten Gastronomie Kleinods „Zum alten Kelterhaus“. Als hätte sich Tolkien hier seine Inspiration für das Auenland geholt, scheint es an diesem Ort wie selbstverständlich, dass hier auch mal Bäume auf dem Dach wachsen. Im Mittelpunkt stand allerdings ganz klar das musikalische Treiben der Herren, das sich vor allem aus den großen Songs der 60er und 70er Jahre speiste. Dieses Indiz verwies zugleich auf die Jahre der musikalischen Sozialisation dieser herausragenden Musiker. Ebenso hörte man dem Spiel dieser Band die unzähligen gemeinsamen Stunden im Proberaum und auf der Bühne an. Als hätten sie nie was anderes getan, ergab sich der Harmoniegesang in einer lässigen Perfektion, während sich die Instrumente immer wieder druckvoll einschmiegten, ohne aufdringlich nach zu viel Aufmerksamkeit zu gieren. Keine unnötigen in die Länge gezogenen Soli, außer der Song verlangte es, wie z.B. bei dem Eric Clapton / Cream Klassiker „White Room“ oder natürlich dem ausschweifenden Orgelexkurs im unsterblichen „Light my fire“ von The Doors. Christian Hopf am Keyboard führte die Zuhörer stilsicher durch dieses ausufernde Stück Musikgeschichte. Mit einer Spielzeit von etwas mehr als vier Stunden, inklusive Pausen, zeigten die gereiften Herren, dass Ausdauer kein Privileg der Jugend ist und begeisterten zu Recht das Publikum am Ende eines langen Tages.

Fazit: Ein Sonntag, an dem einfach alles stimmte: Die Musik, das Wetter, der Wein und die Gäste. So könnte der Spätsommer noch unendlich weitergehen.