07. März 2015
Die Kneip in Worms:
Josh Maccoy, Singer/Songwriter aus Worms, veröffentlichte vor kurzem seine EP „Vorspiel“. In der Kneip nahm er sich jetzt die Zeit, sein Erstlingswerk mitsamt Band vorzustellen.
Kuriositäten sind in der Wormser Musikszene ja fast schon zur Normalität geworden. Ob Rapper, die 20 Mal bei der Rocknacht waren, Bands, die es – außer auf dem Papier – nie gab. Und Leute auf dem Mars. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Konzert, welches eigentlich in der Funzel hätte stattfi nden sollen, einfach mal in der Kneip stattfand. Rund 70 Leute fanden sich ein, um erst einmal der Vorgruppe in Person von Philipp Perl zu lauschen. Mit gefühlvollen Coversongs und Eigenproduktionen sowie mit gelegentlicher Begleitung am Akkordeon durch Philipp von Villez führte der Newcomer würdevoll in den Abend ein. Gut okay, die Wonderwall Version war vielleicht etwas zu arg weichgespült, aber seine eigenen Songs, die von Liebe, Verlust und alten Beziehungen handeln, waren durchaus hörenswert. Dann kam endlich Josh Maccoy und legte mit „Morphium“ gleich richtig los. Vor allem seine Band, bestehend aus Benedikt Rauch (Bass), Matthias Hill (Schlagzeug) und Chris Atemlos (Gitarre), sorgte mit einer druckvollen und tighten Perfomance stets für den richtigen Ton. Maccoy präsentierte sich hierbei als guter Entertainer, der das Publikum zu führen wusste, obwohl einige Sachen merklich improvisiert und auch für ihn als Solokünstler neu waren. Es ist eben im wahrsten Sinne des Wortes ein Vorspiel. Richtig einfühlsam wurde es bei der Ballade „Fabelwesen“, die er ohne seine Band performte und die seiner momentan entfernt lebenden Freundin gewidmet war. Am Ende des Konzerts erwartete den Zuhörer mit „Arschlochfreies Leben“ nochmal ein richtiges Rockbrett.
Fazit: Deutschsprachige Popmusik muss man natürlich mögen. Aber wenn man sie mag, war dieser Abend ein schönes Kontrastprogramm zum sonstigen Angebot. Die EP von Josh Maccoy wirkt in jeder Hinsicht stabil und ist es definitiv wert, dass einmal rein gehört wird.