Der Fall Gustl Mollath ist die wohl beispielloseste Affäre, die uns die bayrische Justiz derzeit präsentiert und immer noch sinnlos in die Länge zieht. Das, was die Damen und Herren da veranstalten, ist Freiheitsberaubung. Da wird vertuscht und verdeckt, was nur geht. Bloß keine Katastrophen vor den Wahlen. Es ist irre, zu was Menschen in einem Rechtstaat fähig sind, um die eigene Haut zu retten. Habt ihr die Geschichte um Gustl Ferdinand Mollath in der Presse begleiten können? Hier eine kurze Zusammenfassung: Herr Mollath wurde aufgrund einer richterlicher Anordnung in die geschlossene Psychiatrie zum Maßregelvollzug verfrachtet, in der er seit sieben Jahren unfreiwillig festgehalten wurde.
Das Ganze geschah vor dem Hintergrund, dass er den Arbeitgeber seiner Ehefrau, die Hypo Vereinsbank, wegen Schwarzgeldverschiebung angezeigt hatte. Seine werte Gattin verlor ihren Job und zeigte ihn im Gegenzug wegen gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung an. Wirklich nachgewiesen wurde das nie. Unglaublich, wie wenig Aufwand die „Mächtigen“ benötigten, um ihn strategisch fertig zu machen und aus dem Verkehr zu ziehen. Das ging dann eben soweit, dass ein Gericht beschloss, er sei paranoid und gemeingefährlich. Schaut euch bitte dazu mal die Dokumentationen vom „Report Mainz“ im Internet an. Ich bin gespannt, welcher Eindruck dann bei euch entsteht. Mein erster Gedanke nach der sehr gut recherchierten Reportage von der ARD war, dass die gesamte Bagage unter einer Decke steckt und eine Menge zu verheimlichen hat.
Vom Richter, über den Gutachter, bis hin zur bayrischen Justizministerin Beate Merk. Da wurde gelogen und betrogen, dass sich die Balken biegen. Nur um ihre eigene Haut zu retten, einen Menschen als bekloppt erklärt, um ihn in der Klapse mundtot zu machen. Das zumindest ist der Eindruck, der entsteht. Man braucht doch nur Eins und Eins zusammen zu zählen. Da möchte man/frau einer Entlarvung aus dem Weg gehen. Und in der Zwischenzeit, was passiert dann? Viele sind aktuell der Meinung, dass Gustl Mollath in Lebensgefahr ist. Der Herr hat zu viel Wirbel um Schwarzgeld gemacht. Die Justizministerin geht plötzlich auf Distanz. Mal sehen, wie lange es noch möglich ist, den im Grunde unbescholtenen Bürger still zu halten. Die Verfilmung dieses unglaublichen Falls ist mit Sicherheit schon beschlossene Sache.
Was war noch? Kein Sommer, dafür stellenweise katastrophale Überflutungen in ganz Deutschland. Selbst in Worms hat das Hochwasser am Rhein und die damit verbundene Facebookgruppe „Hilfe für die Rheinpromenade“ für zündenden Diskussionsstoff gesorgt.
Herr Erdogan verwundert den Rest der Nation, indem er seine Bürger in der Türkei derart drangsaliert und mit Härte gegen sein eigenes Volk vorgeht, die selbst hierzulande verwunderlich ist. Allerdings gab es auch tolle Ereignisse rund um uns herum. Die Wormser Kulturnacht war ein toller Erfolg. Ich hatte zum ersten Mal das große Vergnügen, die Wormser Kulturnacht mit zu feiern. Bisher mein persönliches Highlight in der Nibelungenstadt. Jetzt beginnen die Nibelungenfestspiele mit einem großartigen Staraufgebot rund um den schönen Dom. Im August geht es dann mit dem Jazz & Joy weiter. Die KVG hat im Bereich Entertainment offensichtlich alles gegeben!
Aber auch im Rest Deutschlands schrieb das ein oder andere Spaßprogramm Geschichte. Depeche Mode waren auf Tour und haben in Frankfurt ihre Fans begeistert. In Hamburg lief die Queen Mary 2 aus und ich hatte das ganz große Vergnügen, währenddessen im Begleitboot zu sitzen, um dieses irre, große Schiff Richtung New York zu verabschieden. Gänsehaut pur, wenn dieser monströse Kasten neben einem her schippert. Der Hafen war vollgepackt mit Menschen, die feierten. Der absolute Wahnsinn. Außerdem war ein Teil der WO! Redaktion auf dem Southside Festival, ich hatte mich im Norden aufs Hurricane gesellt, um mir die Band Irie Révoltés (übrigens ursprünglich aus Heidelberg) nicht entgehen zu lassen. Das Konzert war der absolute Burner! Es waren gut 30.000 Leute vor der Bühne am Start, um mit den Jungs eine riesige Party zu feiern. Die Fanbase von Irie Révoltés ist enorm. Neben Irie waren Queens of the Stone Age, The Smashing Pumpkins, Artic Monkeys, Billy Talent, Ben Howart, The Hives u.v.m. beim Hurricane Festival. Riesige Bühnen, eine wahnsinnig aufwändige Organisation und super-entspannte Menschen.
Alles in allem eine großartige musikalische Reise. In diesem Sinne, keep on swinging – eure Na, Eve!?
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