Donnerstag, 9. Juli 2020, gegen Mittag. Grabsteine auf dem ältesten erhaltenen jüdischen Friedhof, dem „Heiligen Sand“ in Worms, sind mit Farbe beschmiert worden.

Der Schreck war groß. Das Entsetzen war groß. Bei der Jüdischen Gemeinde Mainz ebenso wie bei der Stadt Worms und allen Akteuren, die in die Welterbe-Bewerbung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz eingebunden sind oder diese verantworten.

Eine Woche später, 16. Juli 2020: Eine Gruppe von Restauratoren, Denkmalpflegern, Experten für Steinkonservierung und städtischen Vertretern hat die beschmierten Steine intensiv gesichtet und begutachtet.

Erstes Fazit: Es sind weitaus weniger Grabsteine beschmiert als anfangs angenommen. Die Zahl liegt bei rund 18 Steinen. Leider richtig: der Grabstein des Maharam, des verehrten Rabbiners von Rothenburg und der des neben ihm beerdigten Salomon von Wimpfen sind betroffen.

Alle mit Farbe verunzierten Grabsteine sind nun dokumentiert. Aktuell wird von Experten geprüft, wie bei der Reinigung der betroffenen Steine vorgegangen werden kann. Es gibt bereits vorsichtigen Optimismus, dass dies gut gelingen kann.

Dafür muss jedoch erst einmal der Friedhof „Heiliger Sand“ bis auf Weiteres geschlossen bleiben.

Weitere Infos sind den Websites des SchUM-Städte e.V. (www.schumstaedte.de; https://schumstaedte.de/schum/tourismus/)

und der Tourist-Information Worms

(https://www.worms-erleben.de/erleben/planen-und-buchen/service/index.php) zu entnehmen.

Informationen zu der mutmaßlichen Täterin und deren Motive werden aufgrund laufender Ermittlungen nicht gegeben.