6. Dezember 2013
Heylsschlösschen in Worms:

Es ist schon eine feine Sache, die der umtriebige Musiker David Maier in Kooperation mit der KVG dem popaffinen Musikinteressierten in seiner Reihe „Stille Töne“ serviert. Junge ambitionierte Musiker – reduziert auf Gesang und zumeist eine Gitarre – die in einem heimeligen Rahmen ihre Songs vorstellen.

Erstmals war bei der vierten Auflage im Jahr 2013 im stilvollen Ambiente des Heylsschlösschens auch eine Band am Start. Den Auftakt bestritt aber der aus Karlsruhe stammende Musiker PERRY O`PARSON. Mit seiner rauchig samtig klingenden Stimme gelang es ihm schon mit dem ersten Song, das Publikum mit „So alive“ in seinen Bann zu ziehen. Gleichwohl zollte er seinem musikalischen Idol Ryan Adams Tribut, aus dessen Feder dieser herrlich leidende Song stammt. Ganz im Sinne des amerikanischen Großmeisters der Singer/Songwriter Gilde schwelgten O`Parsons Songs irgendwo zwischen Herzschmerz, Melancholie und Sehnsucht. Der Lohn für soviel Leidenschaft waren einige verkaufte CDs, die der charismatische Musiker auch dringend nötig hatte. Scherzend erklärte er, dass er sonst nicht nach Hause käme. Nicht minder eindrucksvoll präsentierte sich MAX GIESINGER, der durch seine Auftritte in „Voice of Germany“ sowas wie ein Semi-Star ist. Giesinger, der aus dem Badischen kommt, was er sprachlich nur schwer verbergen konnte, fand zu Beginn seines Gigs auch kritische Worte für jene Kommerz-Formate. Was er in den folgenden 45 Minuten präsentierte, untermauerte indes seinen Erfolg bei der Show, die ihm immerhin ein paar Hits bescherte mit gefühlvollem Deutschpop, bei dem besonders seine stimmliche Präsenz auffiel. Mit Songs wie „Bis in 50 Jahren“, in dem er vom Schmerz einer vergangenen Liebe erzählt, die er sich schnellstmöglich aus seinem Leben wünschte, untermauerte Max Giesinger auch sein lyrisches Talent. Nach zwei solch hochtalentierten Profimusikern hatte das Wormser Quintett SQUARED CIRCLES zum Abschluss sicherlich keinen leichten Stand. Stimmlich nicht ganz in der Liga der beiden Vollblutmusiker, lieferten die jungen Musiker dennoch ein eindrucksvolles Konzert ab und bewiesen, dass ihre außergewöhnliche Mischung aus Pop, Psychedelic, Funk und Rock auch im akustischen Korsett bestens funktioniert. Keine Frage, auch nach diesem Abend darf man weiterhin gespannt sein, mit welchen musikalischen Kleinoden Maier das Wormser Publikum 2014 verwöhnen wird.

FAZIT: Gelungener Jahresabschluss einer gelungenen Konzertreihe, der neugierig auf das kommende Jahr machte.