Robert Bitsch malt mit Gruppenmitgliedern einer Facebook Gruppe ein Worms Gemälde
Soziale Netzwerke können heutzutage ein erstaunlich unsoziales Bild vermitteln. Menschen stehen sich in den Kommentarspalten unversöhnlich gegenüber, falsche Tatsachen werden verbreitet oder man liest einfach nur die Überschriften und fängt an, wild zu fabulieren. Umso schöner ist es, wenn in einer Gruppe eine Idee entsteht, aus der am Schluss sogar eine Spendenaktion hervorgeht.
Gemeint ist die geschlossene Facebook Gruppe „Worms – Meine Stadt“, die rund 6.700 Mitglieder umfasst und die sich inhaltlich oftmals mit dem historischen Worms auseinandersetzt. Ein Mitglied dieser Gruppe ist der Wormser Künstler und Unternehmer Robert Bitsch. Am 11. September erklärte er in einem Post in der Gruppe: „Ich habe schon länger einen Gedanken. Es dreht sich um unser Titelbild. Alex (Anders, Gruppengründer und Administrator der Gruppe, Anm. der Red.) verwendet immer mal wieder einen Bildausschnitt eines meiner Gemälde (was Euch scheinbar gut gefällt).“ Daraus resultierte die präzise Frage: „Was wäre, wenn wir ein Titelbild gemeinsam malen?“
Verbunden mit der Frage war zugleich die Aufforderung, Fotos oder Ideen von Gebäuden und Skulpturen zu nennen, die für Worms signifikant sind. Die Vorschläge kamen dann auch reichlich, sodass bald eine erste Skizze entstand. Wie Bitsch im Gespräch mit WO! erklärt, geht es ihm einerseits darum, etwas zur Gruppe beizutragen, aber auch im echten Leben Menschen zusammenzubringen. Die Begeisterung war zwar groß in der Gruppe, doch aktuell ist das Interesse, aktiv die Pinsel zu schwingen, noch gering.
Zwei, die sich trauten, waren Regina und Kati. Kati, die über keinerlei Malerfahrung verfügte, konnte zunächst etwas üben, wie zum Beispiel des Mischen der Farben oder das saubere Arbeiten auf der Leinwand. Zu guter Letzt durfte sie dann das bekannte Pegelhäuschen am Rheinufer fantasievoll kolorieren. Für die nächsten Wochen hofft der Künstler, dass sich noch mehr Menschen an dem Bild beteiligen. Anschließend soll es auf Anregung des Gruppenadministrators Alex Anders versteigert werden und der Erlös an die Kinderklinik gespendet werden. Natürlich werden wir diese großartige Geschichte weiterverfolgen.
Text und Fotos: Dennis Dirigo