Rund 70 Ordner umfasst der Bauantrag für das Gerberquartier, den Projektentwickler Dr. Harald Gerlach, Architekt Jörg E. Deibert und Phillip Striegel von der KRE Group, zuständig für die Projektsteuerung, nun im Rathaus an Oberbürgermeister Adolf Kessel und Baudezernent Uwe Franz übergaben. Der OB und der Baudezernent waren anlässlich dieses besonderen Ereignisses extra aus einem Treffen des Corona-Verwaltungsstabs geeilt, um den Antrag entgegenzunehmen.

„Die Abgabe des Bauantrags ist nach dem Abriss des ehemaligen Nibelungencenters der nächste Meilenstein in der Entwicklung des künftigen Wohnquartiers“, freut sich Oberbürgermeister Kessel.

Mitgebracht haben die drei Projektverantwortlichen auch ein Modell des geplanten Gerberquartiers. Losgehen soll es jedoch mit einem eher weniger sichtbaren Abschnitt: Die nicht vom Abriss betroffene alte Tiefgarage soll als erstes umgebaut werden. Diese Arbeiten gehören noch zur Vorphase und sollen 2021 abgeschlossen sein.

Der erste Bauabschnitt solle Ende 2020 in Angriff genommen werden, berichtet Architekt Deibert. Entlang der Schönauer Straße wird gemäß Bauantrag ein fünfgeschossiger Komplex entstehen, der später ein Hotel des zwei-Sterne-Plus-Segments beherbergen soll. Betreiben wird das Hotel die B&B-Gruppe.

Ebenfalls zum Jahresende sollen die Arbeiten im Bereich der Gerbergasse beginnen. Dort sollen Mehrfamilienhäuser mit Blick auf den Dom entstehen. Im selben Zeitraum soll auch der „advita-Campus“ mit den Komponenten Service-Wohnen, Tagespflege, Demenzzentrum, Intensivpflege und Kommunikationsforum entstehen. Der erste Bauabschnitt soll Mitte 2022 abgeschlossen sein.

Der zweite Bauabschnitt sieht eine Erweiterung der bestehenden Tiefgarage um eine neue Tiefgarage „Am Römer“ vor. Baubeginn soll Ende 2021 sein. Ende 2022, wenn die Tiefgarage fertiggestellt ist, planen die Projektverantwortlichen den Baustart der „Mehrfamilienhäuser am Römer“ entlang der Pankratiusgasse mit einem Teilbereich eines aufgeständerten Parkdecks im Erdgeschoss. Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt sollen zwei weitere Mehrfamilienhäuser für das Quartierswohnen entstehen.

Auch an der Schönauer Straße wird es 2022 bis 2024 nochmals bauliche Aktivitäten geben: Zusätzlich zu dem Hotel soll dort ein Gewerbemischbau mit aufgeständertem Parkdeck im Erdgeschoss entstehen.

„Insgesamt werden wir auf dem gesamten Areal ca. 32.000 m² Bruttogeschossflächen errichten“, erklärt Dr. Harald Gerlach.

Für Baudezernent Uwe Franz sind zwei Faktoren entscheidend: „Das Projekt Gerberquartier ist für unsere Stadt das herausragende städtebauliche Entwicklungsprojekt der nächsten Jahre. Außerdem freue ich mich, dass hier eine gesunde Mischung aus Wohnen und Gewerbe entsteht, mit der wir verschiedenste Zielgruppen ansprechen können“, unterstreicht Franz.

Die Wohnungen werden laut der Projektpartner zeitnah auf dem Wohnungsmarkt verkauft werden.

 

Foto: Baudezernent Uwe Franz, Oberbürgermeister Adolf Kessel, Architekt Jörg E. Deibert, Phillip Striegel und Dr. Harald Gerlach mit dem umfangreichen Bauantrag für das Gerberquartier.