Zwar bleibt in Worms, politisch gesehen, alles beim Alten, aber die langjährige Wormser GroKo aus CDU und SPD verspricht den Wählern zumindest einen echten Neuanfang. Im Zuge dessen hat man sogar einen gemeinsamen „Worms- Plan“ aufgestellt. Man darf auf die Umsetzung gespannt sein.

Über den neuen „Worms-Plan“ haben wir uns mit Dr. Klaus Karlin (CDU) und Timo Horst (CDU) unterhalten. Nach der Amtszeit Kissels, die sich im Laufe der Jahre zu einer klassischen One-Man-Show entwickelt hat, sind beide Parteien gewillt, zusammen das Beste für Worms zu erreichen. Unter Kissel wurden zwar viele Projekte angestoßen, aber nur wenige tatsächlich umgesetzt. Das soll sich zukünftig ändern. Ein echter Neuanfang also? Wäre da nicht dieses Anschreiben des Landesrechnungshofes. Denn obwohl die Kassen in Worms bekanntlich ziemlich leer sind, leistet man sich – im Gegensatz zu größeren Städten wie Kaiserslautern, Koblenz oder Trier– eine vierte ehrenamtliche Beigeordnete für den Wormser Stadtvorstand. Nicht weiter schlimm, könnte man meinen, schließlich handelt es sich nur um ein Ehrenamt, das allerdings mit mind. 41.000.- Euro pro Jahr abgegolten wird, plus Anspruch auf Ehrensold/Pensionsansprüche. Es geht auch gar nicht um die Person Petra Graen an sich, sondern ums Prinzip. Die Wähler sind nicht vergesslich, denn der vierte Posten wurde vor fünf Jahren, im Zuge der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD, zusätzlich geschaffen – quasi als kleines Bonbon für die Christdemokraten, die ihrem langjährigen Partner wieder einmal die Treue gehalten hatten. Ob man diese Stelle tatsächlich benötigt oder ob nicht ein anderer Dezernent die Bereiche von Petra Graen übernehmen könnte, diese Option wurde erst gar nicht diskutiert.

Neuanfang ja, solange nicht die eigenen Pfründe angetastet werden? Nachdem CDU und SPD bereits bei der letzten Kommunalwahl abgestraft wurden, werden die Wähler in den nächsten fünf Jahren besonders genau hinschauen. Genau hingeschaut haben wir auch bei den Zahlen des Wormser Jazz & Joy Festivals. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich übrigens, dass unser Ex-OB vor Pressekonferenzen gerne mal die offiziellen Zuschauerzahlen nach oben frisiert hat. Dementsprechend fällt ein Blick auf die Anzahl der tatsächlich verkauften Tickets der letzten Jahre eher ernüchternd aus. Dafür fällt die musikalische Bilanz des diesjährigen „Jazz & Joy“ überwiegend positiv aus. Es gibt viel zu lesen, legen Sie los…

Viel Spaß beim Lesen der 165. Ausgabe von:
WO! – DAS Wormser Stadtmagazin

wünscht Ihnen
Frank Fischer | Chefredakteur