Eine Pressemitteilung der Grünen Jugend Worms:

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz, in dem bis zu diesem Zeitpunkt mehr als eine Millionen Menschen dem Vernichtungswahn der Nazis zum Opfer fielen, was nur ein Teil der bis heute einzigartigen Grausamkeit, welche mit der Shoah einherging, darstellt. Gegen Ende des Jahres 1944 ergriffen die Nazis dann die Flucht aus dem Lager. Sie entzogen sich jeglicher Übernahme von Verantwortung und hinterließen unvorstellbare Zustände.

Anlässlich dieses Tages findet auch dieses Jahr am 27. Januar wieder ein Gedenktag statt, an dem der Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz und den ca. 17 Millionen Menschen die von 1933-1945 im nationalsozialistisch besetzen Europa ermordet wurden gedacht wird: Menschen jüdischen Glaubens, Zivilist*innen überwiegend aus der Sowjetunion und Polen, Kriegsgefangenen, Opfern des Euthanasieprogramms, Opfern des Antiziganismus, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und Menschen, die nicht in die Ideologie des Nationalsozialismus passten.

Es liegt nun an uns, sich mit der Shoah auseinanderzusetzen, die Gräueltaten der Nazis aufzuarbeiten, sich mit immer Antisemitismus und Rassismus zu befassen und sie als immer noch vorherrschendes Problem zu begreifen.

Noch immer sind Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja vor täglichen Angriffen auf ihr Leben nicht bewahrt. In diesem Kontext gilt es nicht zuletzt das Attentat eines Rechtsextremisten im Jahr 2019 auf eine Synagoge in Halle zu erwähnen, sowie die Schändung dreier Grabmäler im Konzentrationslager Buchenwald im September 2019, auf welche Hakenkreuze geschmiert wurden. So konnte im Jahr 2021 zwar ein Attentat auf die Synagoge in Hagen verhindert werden, doch dies ist leider nicht der Regelfall.

Der Staat muss mehr in die Verantwortung gezogen werden, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen. Jedoch müssen auch wir als Gesellschaft aufstehen uns in die Verantwortung nehmen und uns klar gegen jegliche Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit stellen. Denn gerade rechtes Gedankengut trägt den Hass gegen sie in unserer Gesellschaft weiter und ist nach wie vor präsent.

Wir als Grüne-Jugend-Worms stellen uns klar gegen jegliche Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und sonstiges rechtes Gedankengut. Wir fordern außerdem, dass der Staat seiner Verantwortung, den Schutz von Betroffenen und nach wie vor diskriminierten Menschen zu gewährleisten, gerecht wird.

Im Hinblick auf den nun bevorstehenden Tag des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus, den 27.01.22, möchten wir diesen in Form einer „Stolperstein-Putzaktion“ gedenken und gegen jegliches Vergessen und Verdrängen einstehen. Von 16 bis 16:30 Uhr können Putzmaterialien, an der Geschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen Worms, Köhlstraße 5, 67547 Worms abgeholt werden.

Wir rufen dazu auf, sich für Menschlichkeit einzusetzen, gegen jegliche Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und für eine Erinnerungskultur einzustehen, in der jegliches Vergessen unmöglich wird.