Kritik zu „The Music of Hans Zimmer and others“

19. Februar 2025 | Das Wormser Theater: Wenn Sie an ikonische Filmmomente zurückdenken, sind diese oft verbunden mit nicht minder ikonischen Melodien. Nicht wenige davon hat der gebürtige deutsche Hollywood Komponist Hans Zimmer komponiert („Der König der Löwen, „Gladiator“, „The Dark Knight“). Das Hollywood Film Orchestra spielte sich in zwei Vorstellungen durch eine Auswahl seiner Werke.

Dass Hans Zimmers Werke bühnentauglich und vor allem ein Publikumsmagnet sind, zeigte der Meister selbst, als er beschloss, mit Band, Or- chester und Chor auf Welttournee zu gehen. Das tat er so erfolgreich, dass es seitdem verschiede- ne Orchesterprojekte gibt, die mit Hans Zimmer im Titel durch die Lande ziehen. Eines davon ist das Hollywood Film Orchestra, das mit Musikern des Staatlichen Akademischen Symphonie-Orchesters der Republik Weißrussland besetzt ist und durch einen kleinen Chor verstärkt wurde. Zudem gab es vier Gastsänger und einen Moderator, der mit biografischen Details und Geschichten über Hans Zimmer das Publikum versorgte, doch gelegentlich mit zu langen Anmoderationen den musikalischen Fluss störte.

Zu hören gab es Erwartbares wie „Flucht der Karibik“, „Interstellar“, „Inception“ „The lion king“ oder „Gladiator“, aber auch Themen aus seinen Anfangsjahren, wie „A worlds apart“ und „Driving Miss Daisy“. Überdies spielte das Orchester eine kleine Hommage an den großen Ennio Morricone, der Hans Zimmers erklärtes Vorbild war. Im zweiten Teil irritierte der Anfang mit einer Auswahl an Songs, die zwar irgendwie etwas mit „Der König der Löwen“ zu tun hatten, aber nicht von Zimmer stammten. Das Finale bestritt das Orchester nochmals mit einer längeren Fassung zu „Fluch der Karibik“ und dem majestätischen „Mufasa Theme“ aus „Der König der Löwen“.

Fazit: Zimmers Musik lebt nicht unbedingt von dessen kompositorischer Raffinesse. Vielmehr ist es die klangtechnische Perfektion, die Mischung aus Wall of Sounds und Sound Design, mit der er seine Werke unverwechselbar macht. Für ein eher durchschnittliches Orchester ist das eine unmögliche Mission. Und so hatte das rund 30-köpfige Orchester vor allem mit seinem Klang zu kämpfen. Oft wirkte dieser dumpf und breiig, nur um dann plötzlich ins Schrille abzugleiten, während das Schlag- zeug etwas blechern klang. Der Begeisterung des Publikums tat das keinen Abbruch und man feierte gemeinsam mit dem Orchester die emotionale Kraft der Filmmusik.

Text: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf