22. November 2022 | Das Wormser Theater

Mit „Udo Jürgens – Eine Hommage an sein Leben und seine größten Hits“ gastierte eine besondere Show im Wormser Theater. Schließlich musste ein sehr bewegtes Leben auf die Bühne gebracht werden.

So gut wie jeder kennt sicherlich das eine oder andere Lied von Udo Jürgens nahezu auswendig. Kein Wunder, schließlich hat der Sänger und Komponist zu seinen Lebzeiten mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft und schrieb mehr als 1000 Songs. Da war es wahrlich keine Überraschung, dass sich an diesem Abend rund 500 Besucher im Wormser Theater einfanden, um die neue Produktion der Euro-Landgraf Bühnen zu bestaunen. Im Wesentlichen ist dies eine Mischung aus Erzählung und Musik. Im Mittelpunkt stehen der Pianist und Sänger Christian Mädler (der im feinen weißen Anzug ein wenig an Jürgens erinnert) und die Sängerin Gudrun Schade, die mit Witz und Charme durch den Abend führten. Zusammen mit einer vierköpfigen Liveband und einer futuristischen 70er Jahre Bardeko wurde das Leben von Udo Jürgens nach und nach chronologisch auf die Bühne gebracht. Natürlich spielten auch seine Songs eine Rolle. Hits wie „Aber bitte mit Sahne“, „Ein ehrenwertes Haus“ oder „Ich war noch niemals in New York“ sorgten für ordentlich Stimmung unter den Anwesenden. Allerdings wurden mit unbekannteren Udo Jürgens Songs, wie „Ich bin dafür“ oder „Lieb Vaterland“, auch emotionale und politische Seiten des Künstlers deutlich. Die Hommage an Udo Jürgens funktionierte deshalb so gut, weil an keiner Stelle versucht wurde, den Musiker in irgendeiner Weise zu kopieren. Ganz im Gegenteil hatte man den Eindruck, dass die Beteiligten sich vor der Lebensleistung von Jürgens verneigen und ihm mit Zitaten und Erzählungen wieder zu einer Lebendigkeit verhelfen. Am Ende wurde die Darstellung mit viel Applaus und Jubelrufen bedacht.

Fazit: Das war gut gemacht und einfühlsam und wurde deshalb zurecht sehr vom Wormser Publikum beklatscht. Und ja, ich gebe es zu: Ich habe insgeheim mitgesungen.

 Text: Peter Engert, Foto: Andreas Stumpf