Seit Ende der 90er Jahre zählt Johann König zu den festen Größen in Deutschlands Humorlandschaft. Durch zahllose Fernsehauftritte wurde der Komiker mit der brüchigen Stimme auch einem größeren Publikum bekannt. Ursprünglich lernte der in Soest geborene den Beruf des Kinderkrankenpflegers. Derzeit ist er mit seinem aktuellen Programm „Feuer im Haus ist teuer, geh‘ raus“ in Deutschland unterwegs. Diese Tour führte Johann König auch nach Worms, wo sich WO! mit ihm in den Katakomben des Wormsers zu einem kleinen Plausch traf.

WO! Sie haben angefangen mit kleinen Auftritten in Cafés, bei denen Sie Ihre humoristischen Gedichte vortrugen. Wann war für Sie klar, dass Sie das auch als Beruf machen möchten?
„Ich stand kurz vor Abschluss meines Sportstudiums. Am Tag des Examens hatte ich einen Auftritt bei Harald Schmidt, der damals eine große Nummer war. Dann dachte ich mir: „So geht das nicht. Ich kann doch nicht morgens ein Examen machen und abends bei Harald Schmidt sein“. Ich wusste, ich muss eins zurückstellen und das war das Studium. Immer mit der Idee, ich kann wieder einsteigen, was ich aber nicht mehr getan habe.“

WO! Was mögen Sie mehr: die Bühne oder die TV Kamera?
„Ganz klar, die Bühne. Im TV Studio ist die Sache einfach künstlicher. Es gibt da zum Beispiel die „Anklatscher“. Man könnte sagen, die Zuschauer werden zum Lachen gezwungen. Außerdem sind die Auftritte so kurz. Sowas wie heute, in einem Theater zu spielen, ist natürlich etwas ganz Besonderes.“

WO! Was versteht man unter einem poetischen Pyromanen?
„Das ist ein Teil des Programms, der Titel ist ja wiederum ein anderer, der ist „Feuer im Haus ist teuer, geh raus“. Mein Sohn hatte mit dem Feuerzeug gespielt und dann habe ich ihm gesagt, dass das teuer werden kann, wenn man mit Feuer im Haus spielt und so ist der Titel entstanden. Ich fand das nie so lustig, wurde aber überredet ihn zu verwenden. Dazu musste ich dann ein Programm schreiben. Es ist schon komisch, wenn man schon anderthalb Jahre vor den Auftritten einen Titel für den Vorverkauf haben muss.“

WO! Woher beziehen Sie die Ideen für Ihre Show und wie läuft eine Vorbereitung für eine solche Tour ab?
„Man fängt mit einem Titel an! Anschließend beginne ich zu überlegen, was passt da rein. Am Anfang macht man vor kleineren Zuschauerzahlen Vorpremieren. Man probiert Verschiedenes aus. So bin ich zum Beispiel bei den ersten Auftritten mit einem Feuerwehrhelm auf die Bühne gegangen. An der Helmspitze hatte ich große Zehen befestigt, das hatte aber keiner gesehen. Es hat auch nicht so cool ausgesehen. Jetzt ist das Programm ein feuriges, also was das Temperament betrifft, aber nicht vom Klima her.“

WO! Hat man während des Tourlebens noch einen Blick für die Orte, die man besucht?
„Ich habe die Angewohnheit, dass ich, wenn ich mittags Zeit habe, einmal durch die Stadt laufe. Worms war mir durch die Festspiele schon ein Begriff. Außerdem informiere ich mich zuvor im Internet, ob die Stadt interessant ist. Ich habe in Worms viele schöne Plätze gesehen, aber auch ein paar schmuddelige Ecken.

WO! Welche Komiker bzw. welcher Humor hat Sie beeinflusst?
„Heinz Ehrhardt, wobei der mich in den fünfziger Jahren kopierte. Heinz Ehrhardt ist der einzige, der mir vom Humor her nahe ist. Er schreibt wie ich Gedichte und trägt sie auf der Bühne vor.“

WO! Wie würden Sie sich selbst als Komiker beschreiben?
„Warum soll ich das machen? Das ist so undankbar, sich selbst zu beschreiben (lacht)! Ich bin definitiv keiner, den es auf die Bühne drängt. Ich habe nie Theater gespielt oder in einer Band gesungen. Ich wollte nie, dass mich Leute anschauen, während ich etwas mache. Dann bin ich da rein gestolpert.“

WO! Man könnte sagen, die Bühne hat sie gefunden?
„Ja, (begeistert)! Die Leute haben mich durch ihr Lachen auf der Bühne gehalten.“

WO! Was bringt Sie heute noch zum Lachen?
„Ich lache generell wenig, da ich eher der Schmunzel-Typ bin. Es sind dann private Dinge, wie die Katze, die sich durch die Katzenklappe zwängt, die mich zum Lachen bringen.“

Herr König, wir danken Ihnen für das Gespräch!