07. November 2015
Die Funzel in Worms:
Wenn vier Bands an einem Abend spielen, über 100 Leute in die Funzel strömen und Michael K. Aus W. wieder kritische Facebook-Berichte schreibt, kann das eigentlich nur eines bedeuten: Countryfest!
Den Anfang machten Jen T. Dee (Gitarre) und Tom Bola (Gitarre, Mundharmonika) und sorgten mit ihrem zweistimmigen Gesang und Songs wie „Jolene“ oder einer Akustikversion von „Paranoid“ für den perfekten Einstand an diesem Abend. Unterstützt wurden sie diesmal von John, der einen schönen alten Kontrabass bediente. Als zweite Band standen Bankert und Kafruse auf der Bühne. Neben Volker Schuhmacher, der an diesem Abend Percussion spielte, bestand die Band aus den Wahlkölnern Dirk Beiersdörfer und Alex Günther, die für den Gig extra in ihre Heimatstadt gekommen waren. Mit Songs wie „Suspicious Minds“ (Elvis) oder „I‘m on Fire“ von Bruce Springsteen trafen sie schnell den Geschmack des Publikums. Auch zwei Eigenkompositionen, die sehr bluesig angehaucht waren, konnten sich hören lassen. Absolutes Highlight war allerdings ihre Version von „Auf der Reeperbahn nachts um halb 1“, bei der nahezu die komplette Funzel lauthals mitsang. Zwar gab es zu Beginn des Sets ein paar Soundprobleme, aber ansonsten war das mit Sicherheit einer der Höhepunkte des Festivals. Danach folgten die Gloomy Brothers and Sister Ric. Die Musiker um Tom Dreher (Gitarre + Gesang), Robert Maaß (großer Stehbass), Ricarda Martin-Dreher (Gesang + Chromaharo), Thomas Uhrig (Gitarre) und Patrick Elliott (Banjo + Gejodel) sorgten mit ihrer Wild-West Musik für ordentlich Country-Feeling in der Funzel und bei Songs wie „Casey Jones“ wurde sogar hier und da laut mit gejodelt. Als letzte Band betraten Ein Arsch voll Cash die Bühne, die sich ausschließlich mit Musiklegende Johnny Cash beschäftigen. Die Band um Frontmann Chris Owen (Gesang), Robert Maaß (Steh-Gitarre), Matthias Merkel (Bass) und Johannes Schembs (Schlagzeug), lieferte mit Cash-Hits wie „When A Man Comes Around“, „I Walk The Line“ oder dem „Folsom Prison Blues“ eine Leistung ab, die vor allem dynamisch zu überzeugen wusste. Ein Höhepunkt in ihrem Schaffen war sicherlich der Auftritt von Rock-a-Patty, die sich als June Carter-Cash bei Songs wie „Jackson“ ein bravouröses Duett mit Chris Owen lieferte.
Fazit: Yeeeha! Die Cowboys haben die Funzel erobert. Musikalisch war der Abend super, einzig die Soundprobleme und 5 Stunden Country und Western am Stück sind auf Dauer vielleicht etwas anstrengend.