Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Bei der kürzlich ersten Klima-Kino-Veranstaltung von der Stadtverwaltung und der Initiative „Wormser for Future“ war das Interesse groß und der Saal gut besucht. Der Vortrag, die Diskussion und der Film hatten die Teilnehmer aufgefordert, aber auch hoffnungsvoll gestimmt, die Klimakrise noch bekämpfen zu können, wenn nun tatkräftige Handlungen folgen. Die Abendveranstaltung soll nun als Format erhalten bleiben

Bürgermeisterin Stephanie Lohr eröffnete die Veranstaltung mit den Worten des ehemaligen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon: „Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten“. Die Bürgermeisterin beschrieb die Bekämpfung des Klimawandels als die größte gesellschaftliche Herausforderung. Das Klima habe unmittelbare Auswirkung auf die Gesellschaft. Die gute Botschaft sei, dass die Gesellschaft aber auch die Möglichkeit habe, den Klimawandel zu stoppen.

Im Anschluss führte Klima- und Energieexperte, Jochen Marwede, in seinem Vortrag in die physikalischen Grundlagen des Treibhauseffekts ein und verdeutlichte, dass nur 0,05 Prozent der Atmosphäre das Wärmeverhalten bestimmen. Somit wirken die kleinen Veränderungen der atmosphärischen Kohlenstoffkonzentration durch die Treibhausgasemissionen als würden wir der Erde alle paar Jahre einen weiteren Pullover anziehen.

So ist allen klar geworden, dass der weitere Ausstoß von CO2 beendet und die Energiewende eingeleitet werden müssen. Die Technologien Atomkraft, Kern-Fusion, Abscheidung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre und Geoengineering bewertet Marwede allesamt als unzureichend, unabhängig von den subjektiv zu bewertenden Risiken, da sie zu aufwändig und flächendeckend zu spät verfügbar seien. Er schilderte eindrücklich das enorme Potential der Kraft der Sonne, welche innerhalb einer Stunde den jährlichen Energiebedarf der Menschheit deckt. Durch ökonomische Kipp-Punkte in den letzten Jahren sind die Erneuerbaren Energien nun schon billiger als konventionelle Kraftwerke und verfügbar für einen enormen Ausbau, welcher auch nötig ist. Durch Elektrifizierung von u.a. dem Verkehr, der gezielten Steuerung des Stromverbrauchs und den Einsatz kleinerer Energiespeicher kann der erneuerbare Strom auch effizient eingesetzt werden.

In der anschließenden Diskussion stellten Bürgermeisterin Stephanie Lohr und Beigeordneter Timo Horst verschiedene kommunale Projekte zum Klimaschutz vor. Unter anderem waren der Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur, der Durchführung der Energiekarawane Unternehmen und Vereine, die Nutzung von Dachflächen zur Energiegewinnung, der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und die ÖPNV-Neuausschreibung für klimaneutrale E-Busse Thema. Lohr regte dazu an, das eigene Handeln zu überdenken und nach den eigenen Möglichkeiten umzustellen. Sie appellierte an die Wormserinnen und Wormser, das eigene Handeln zu hinterfragen und nach Möglichkeiten zu suchen, wie jeder selbst klima- und ressourcenschonender Leben kann: „Brauche ich ein eigenes Auto oder kann ich mir auch vorstellen dieses zu teilen? Muss ich die Kinder zur Schule fahren oder mute ich ihnen den Fußweg oder den Bus zu? Jeder kann etwas tun und jeder ist auch aufgefordert etwas zu tun.“

Zum Schluss verdeutlichte der Film des Natur- & Tierfilmers David Attenborough die vorausgegangenen Apelle. Mit dem Titel „Mein Leben auf unserem Planeten“ versucht er den Menschen den Verfall der Artenvielfalt und das Verschwinden der unberührten Natur bewusst zu machen, damit sich alle dafür einsetzen das sechste Massensterben zu beenden. Sein Patentrezept lautet die Natur als Verbündeten anzusehen, mit ihr zu arbeiten und uns als Teil dieser zu sehen, denn wir brauchen Artenvielfalt und intakte Ökosysteme nicht um den Planeten, sondern uns selbst zu retten.

Weitere Informationen zum Veranstaltungsformat erhalten alle Interessierten unter Worms.de, Zukunft gestalten, Klima und Umwelt, Klimaschutz; Klima-Kino-Worms.

 

Bildunterschrift:

Das erste Klima-Kino in Worms war für alle Beteiligten und Zuschauer ein voller Erfolg und schreit nun nach Wiederholung. Quelle: Stadt Worms.