„Theaterbegegnungen“ mit Nico Hofmann, Jasna Fritzi Bauer und mehr

vlnr: Günter Senkel, Feridun Zaimoglu, Jasna Fritzi Bauer, Thomas Laue und Rüdiger Suchsland

14. Juli 2024 | Heylshof Park Worms: Für festspielbegeisterte Menschen sind die Theaterbegegnungen am ersten Sonntag nach der Premiere ein Pflichttermin. Und so versammelten sich auch in diesem Jahr bei schönstem Sommerwetter rund einhundert Neugierige im idyllischen Ambiente des Heylshof.

Im Mittelpunkt stand natürlich das aktuelle Stück „Der Diplomat“. Moderiert von dem bekannten Filmkritiker Rüdiger Suchsland gaben Intendant Nico Hofmann, Thomas Laue, Hauptdarstellerin Jasna Fritzi Bauer und das Autorenduo Feridun Zaimoglu und Günter Senkel bereitwillig Auskunft. Gleich zu Beginn des Talks stellte ein sichtlich entspannter Hofmann fest, dass er, im Gegensatz zum letzten Jahr, viel positive Zuwendung seitens der Premierengäste bekommen hätte. Thomas Laue ergänzte entsprechend, dass Vontobel sich eben auskenne, am Dom entsprechend große Bilder zu inszenieren. Sichtlich gelöst nach dem Erfolg des ersten Wochenendes, plauderte Laue amüsiert über Erlebnisse rund um die Proben. So gehören mittlerweile Besuche im Klinikum zum Standard. In dieses Jahr traf es Franz Pätzold. Bei einem bewussten Sturz von der Bühne hinein in den Bühnen- schlamm musste man hinterher feststellen, dass an dieser Stelle kein Schlamm mehr war und sich der Schauspieler leicht verletzte. Da die Zeit im Klinikum allerdings mit viel Warten verbunden ist, nahm man kurzerhand ein Care-Paket mit Sandwiches, Chips und Limo mit, um sich die Zeit zu verkürzen. Darüber hinaus ging es in dem Talk natürlich auch um das kommende Jahr. Geschrieben wird es von dem Bühnenautor Roland Schimmelpfennig, der aktuell zu den meistgespielten deutsch- sprachigen Autoren zählt. Die Regie über- nimmt die Deutsch-Iranerin Mina Salepour. „See aus Asche – Das Lied der Nibelungen“ möchte die ganze Geschichte des Drachentöters Siegfried erzählen. Ebenso auch die Geschichte der beiden unterschiedlichen Frauen Kriemhild und Brünhild. Geht es nach den Talkgästen und dem Autoren Schimmelpfennig, soll eine dichte, fast rauschhafte Reise durch das Lied der Nibelungen im kommen- den Jahr vor dem Wormser Dom entstehen.

FAZIT: Amüsante Anekdoten, Wissenswertes rund um die Entstehung des Stückes und eine rege Diskussion über eine Burgunder Familie am Rande des Wahnsinns. Wieder einmal zeigten sich die Theaterbegegnungen als bereichernder Programmpunkt im Kulturprogramm der Nibelungen Festspiele.

Text: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf