Am 14. März 2021 ist es soweit, denn da ist Wahltag für den Mainzer Landtag. Sechs Wormser treten an, um die Nibelungenstadt und Rheinland-Pfalz politisch zu vertreten:
Jens Guth (SPD)
Bereits seit Mai 2005 ist Jens Guth (54) Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Worms. Er war drei Jahre Generalsekretär der SPD Rheinland-Pfalz und ist derzeit stellvertretender Vorsitzender der Landtagsfraktion der SPD. Für seine zukünftige Arbeit im Landtag definiert er vier Schwerpunkte. Ganz vorne steht dabei die Wohnraumförderung, die Schaffung von Sozialwohnungen, von günstigem Wohnraum für junge Familien sowie für Senioren. Die Stadtgestaltung ist das zweite Thema, das im Fokus steht. Im Blick hat er dabei die Neugestaltung des Andreasquartieres als zentraler Punkt des neuen touristischen Zentrums. Aber auch das Rheinufer verdiene noch mehr Aufmerksamkeit. Eine „bittere Pille“ sei die Schließung des Kaufhofs, deshalb müsse die Einkaufsinnenstadt ein besonderes Augenmerk bekommen. Zudem die Schaffung weiterer Kitas und die Sanierung der Schulen, sowie die Mobilität mit mehr Radwegen und besserem ÖPNV (insbesondere der S-Bahn-Halt Worms-Süd am Salamandergelände).
Stephanie Lohr (CDU)
Die 36-jährige Wormserin ist Juristin, Feuerwehrfrau, Kreisvorsitzende der Wormser CDU, Abenheimer Ortsvorsteherin und Landtagsabgeordnete in Mainz. Sie übernahm als Nachfolge von Adolf Kessel 2018 dessen Sitz im Mainzer Landtag. Nun tritt sie im Kampf um das Direktmandat mit dem Anspruch an, keine Oppositionspolitik mehr betreiben zu wollen. Oppositionsarbeit mit einer Landesregierung, die nach 30 Jahren müde sei und vor sich hin verwalte, sei „frustrierend und weit weg von einem inspirierenden und zukunft sgewandten Umfeld“, sagt sie. Nötig sei ein Plan, wo sich Rheinland-Pfalz hin entwickeln solle. Das Land sei Schlusslicht bei der kommunalen Verschuldung, beim Wirtschaftswachstum, sowie dem technologischen und wirtschaftlichen Wandel. Auch weist sie darauf hin, dass RLP bei Krankenhausfinanzierung, Radwegebau und Digitalisierung hinterherhinke. Marode Schulen, hoher Unterrichtsausfall und Lehrermangel machten das Bild komplett. Ganz in diesem Sinn plädiert sie für einen Politikwechsel.
Katharina Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen)
Katharina Schmitt, ursprünglich aus Stuttgart-Bad Canstatt, wohnt seit 2004 in Worms, arbeitet als freiberufliche Cellistin und unterrichtet am Eleonoren-Gymnasium. Seit 2014 sitzt sie im Stadtrat, mittlerweile als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. In der aktuellen Legislaturperiode ist sie dort Sprecherin für Transparenz und Beteiligung. In ihrer Bewerbungsrede erklärte sie: „Ich wäre gern dabei bei der Weiterentwicklung der kommunalen Demokratie, einer Energiewende in Bürgerhand und einer Weiterentwicklung des ÖPNV, damit dieser kundenfreundlich wird.“ Sie eigne sich nicht als Lichtgestalt, sagte Schmitt dabei auch, sie verspreche aber, für die Mitglieder an jedem Tag ansprechbar zu sein.
Alfred Koch (FDP)
Alfred Koch sitzt seit 2019 für die FDP im Wormser Stadtrat und engagiert sich darüber hinaus in verschiedenen Ausschüssen und Beiräten. Koch ist es vor allem wichtig, nah an den Bürgerinnen und Bürgern zu sein, um zu sehen, was die Menschen bewegt, weswegen seine Kampagne unter dem Motto „KÜMMERN für WORMS – damit Worms nicht verkümmert!“. Neben der grundsätzlichen Orientierung am Wahlprogramm der FDP Rheinland-Pfalz sind ihm drei Punkte für Worms besonders wichtig: So möchte er sich intensiv um die Bildung – von der KiTa bis zur Hochschule – kümmern. Außerdem möchte er Worms als Standort für Unternehmen attraktiver machen, damit neue, gute und vor allen Dingen dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden. Und schließlich braucht Worms seiner Meinung nach ein Verkehrs- und Infrastrukturkonzept, welches auch älteren Menschen und solchen mit Einschränkungen nützt und welches dem angeschlagenen Einzelhandel in der Einkaufstadt Worms wieder Perspektiven verschafft.
Heike Mehlmann (Die Linke)
Heike Mehlmann war bereits bei der jüngsten Kommunalwahl angetreten, damals als komplette Neuanfängerin in der aktiven Politik. Nun möchte die staatl. anerkannte Altenpflegerin dieses Engagement ausbauen. Im Pflegebereich sieht sie auch einen Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit. Auch möchte sie die Situation rund um das Frauenhaus verbessern, aber sich auch für bezahlbaren Wohnraum einsetzen: Gerade diese Frauen, genau wie viele andere Menschen hier, brauchten dringend bezahlbaren Wohnraum sowie sozialen Wohnungsbau. So könnten sie letztendlich ein Leben in Selbstständigkeit und gesicherter Umgebung führen. „Ich habe den absoluten Willen und den nötigen langen Atem, um hierbei endlich etwas zu bewegen“, sagt Mehlmann.
Ursula Bieser (AfD)
Die Fraktionsgeschäftsführerin der Wormser AfD-Stadtratsfraktion möchte die Nachfolge von Heribert Friedmann im Landtag antreten, der auf eine Kandidatur verzichtet. Ursula Bieser ist selbstständige Rechtsanwältin und Fachanwältin für Familienrecht. Sie ist Seniorpartnerin ihrer seit 1993 bestehenden Kanzlei in Mannheim. Bieser ist Mitgründerin der AfD in Rheinland-Pfalz und Gründungsvorsitzende der Wormser AfD. Der Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit soll auf der Stärkung der Familie liegen, steuerrechtlich sei ihre Zielsetzung die Einführung eines Familiensplittings, bei der das Einkommen von Eltern und unterhaltsberechtigten Kindern zusammengefasst und gemeinsam versteuert wird. Weiterhin lege sie ihren Fokus auf die Wahrung der Grundrechte, als Grundlage allen Handelns der Regierung und der Verwaltung.