Eine Pressemitteilung von Die Linke.Worms:

Vor etwas mehr als einem Monat begab sich eine Delegation der Wormser LINKEN in die Flüchtlingsunterkunft auf dem Salamandergelände, um sich ein Bild der dortigen Zustände zu verschaffen. Die Stadträtin Isabell Lieffertz und Ekin Tiras vom Wormser LINKEN-Stadtverband zeigten sich schockiert angesichts defekter Duschen, kaputter Fenster, fehlender Klimatisierung und einer Küche ohne  Kochmöglichkeiten.

Umso erfreulicher ist es für beide, nun über erste Erfolge berichten zu können. „Wie wir von den Bewohnern der Unterkunft erfahren haben, ist die Stadt nach anfänglicher Leugnung der bestehenden Missstände tätig geworden. So wurden auch schon Reparaturen an den Duschen durchgeführt und Herde angeschlossen. Auch über das Thema Reinigung soll noch einmal beraten werden.“, berichtet die Stadträtin Isabell Lieffertz sichtlich erleichtert.

Allerdings bedauert sie, dass erst das Eingreifen des Gesundheitsamts und die öffentliche Aufmerksamkeit durch Flüchtlingshelfer, ihre Partei und die Presse notwendig waren, um diese Verbesserungen herbeizuführen. Zuerst behauptete die Stadt, die Küchen seien ausreichend ausgestattet. Ein Bericht der Wormser Zeitung bestätigte jedoch die Beobachtung der Wormser LINKEN: Eine Küche verfügte über keinerlei Kochmöglichkeiten, die andere war abgesperrt und für die Bewohner unzugänglich.

Außerdem habe die Stadt die Hitzebelastung in den sich schnell aufheizenden Containern mit den hohen Temperaturen in  Dachgeschosswohnungen verglichen und behauptet, dass Klimaanlagen auf dem deutschen Wohnungsmarkt nicht zum Standard gehören. „Dabei vergisst die Stadt jedoch, dass Vermieter*innen sehr wohl dazu verpflichtet sind, für einen fachgerechten Wärmeschutz zu sorgen. Mit welchen Mitteln, das erreicht wird, bleibt natürlich den Vermietenden überlassen.“, entgegnet Lieffertz.

Sie betont auch: „Die aktuellen Entwicklungen stimmen uns zuversichtlich, dass diese Probleme gelöst werden können. Unsere Verantwortung für die Bewohner des Salamandergeländes endet nicht mit kurzfristigen Verbesserungen. Wir werden die Situation vor Ort weiterhin kritisch begleiten und uns für nachhaltige Veränderungen einsetzen.”

„Dafür ist auch eine gezielte Entschärfung der aktuellen Konfliktsituation notwendig.”, ergänzt Ekin Tiras. Er spricht sich für strategische Maßnahmen zur Gewaltprävention unter Einbeziehung aller Beteiligten aus und erklärt: „Wir sind überzeugt davon, dass eine kooperative Herangehensweise der Schlüssel ist, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen.“

Nicht zuletzt drücken Lieffertz und Tiras ihren Dank an die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft und alle ehrenamtlich Aktiven aus, die bisher auf die Thematik aufmerksam gemacht haben. „Ohne das mutige Engagement der Bewohner hätten wir gar nicht erst von den Zuständen erfahren.“, betont Tiras. Die LINKE Worms setzt weiterhin auf eine konstruktive Zusammenarbeit, um die Lage nachhaltig zu verbessern. Auch die Obdachlosenunterkünfte auf dem Salamandergelände wolle die Partei in Zukunft besuchen.

„Die Arbeit für uns längst nicht zu Ende“, betont Stadträtin Lieffertz abschließend. „Wir haben noch viel vor uns in Worms. Angefangen beim sozialen Wohnungsbau, über den Umweltschutz im Mittelhahntal bis hin zu maroden Schulen – es gibt viel anzupacken.”

 

Titelbild: Andreas Stumpf/WO!