Gemeinsame Pressemitteilung von Polizei und Stadt Worms:
Weil sich regelmäßig Jugendgruppen auf dem Wormser Ludwigsplatz treffen, klagen immer wieder Passanten, Anwohner und Geschäftsleute über ruhestörenden Lärm und Belästigungen. Seit Mitte Oktober 2020 wurden in diesem Zusammenhang 15 Polizeieinsätze durchgeführt, bei denen unterschiedlich große Gruppen Minderjähriger von bis zu 16 Personen angetroffen und kontrolliert werden konnten. Ein Großteil der Feststellungen bezog sich auf Corona-Verstöße aufgrund der Kontaktbeschränkung. Auffällig ist jedoch, dass sich das Auftreten der Jugendlichen gegenüber den Polizei-Einsatzkräften verändert hat. Waren die jungen Leute Monate zuvor noch zugänglich und einsichtig, wurden bei Kontrollen nun Widerworte und eine gewisse Gleichgültigkeit festgestellt. Aufenthalts- und Betretungsverbote werden in Betracht gezogen und als Ultima Ratio geprüft.
Bei den Kontrollen arbeiten Polizei und Stadt in bewährter Partnerschaft Hand in Hand und zeigen regelmäßig gemeinsame Präsenz. So steht der Ludwigsplatz aufgrund der bekannten Problematik auch ebenso im Fokus der städtischen Streetworker sowie dem Kontroll- und Vollzugsdienst, der aufgrund von Hinweisen und Beschwerden im Februar fast täglich vor Ort war. Dabei wurden an fünf von 28 Tagen Jugendgruppen (bis zu 15 Personen) angetroffen, kontrolliert und teilweise des Platzes verwiesen. An den übrigen Tagen war ein Eingreifen nicht erforderlich.
Die Wahrnehmungen der Bürgerinnen und Bürger und deren Sicherheitsempfinden sind der Polizei und der Stadtverwaltung ein wichtiges Anliegen. Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt im präventiven Handeln, um diese Örtlichkeit kritisch im Auge zu behalten.
Der Bereich um den Ludwigsplatz wurde durch die Polizei Worms gerade auch vor dem Hintergrund der Geschehnisse bereits im Rahmen der allgemeinen Streifentätigkeit besonders berücksichtigt. Zivile Kontrollen durch das Sachgebiet Jugend der Polizeiinspektion Worms und der Kriminalpolizei fanden ebenso statt und sind weiterhin geplant. Durch gemeinsame Fußstreifen mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit dem städtischen Kontroll- und Vollzugsdienst und der mobilen Jugendarbeit der Stadtverwaltung wird auch zukünftig eine verstärkte Überwachung gewährleistet.
Im Rahmen der Prävention ist die mobile Jugendarbeit des Kinder- und Jugendbüros in der Regel wöchentlich in der Stadt unterwegs, um mit den Jugendlichen Kontakt aufzunehmen und in positivem Sinne auf sie einzuwirken. Bei den vorher festgelegten Touren zu unterschiedlichen Zeiten steht der Ludwigsplatz immer mit auf dem Programm. Corona-bedingt ist der persönliche Kontakt momentan allerdings begrenzt. Festzustellen ist, dass der Innenstadt ein Jugendtreff fehlt, in dem die Jugendlichen mit Begleitung erfahrender Jugend-Sozialarbeiter den Austausch untereinander pflegen und ihre Freizeit sinnvoll gestalten können. Hierfür werden noch geeignete Räumlichkeiten gesucht. Bis zur Realisierung des Jugendtreffs plant das zuständige Kinder- und Jugendbüro ein Angebot auf und am Ludwigsplatz, das drei Mal wöchentlich ab Mai in den späten Nachmittags und Abendstunden realisiert werden soll. Mit der Kombination aus Kontrollen und Prävention sind Polizei und Stadt zuversichtlich, den Ludwigsplatz wieder „beschwerdefrei“ zu bekommen.
Foto: WO! Magazin