In Worms sind aktuell 1081 Photovoltaik-Dachanlagen installiert (Stand: Januar 2019), mit einer Gesamtleistung von ca. 23.850 kWpeak und einem Gesamtstromertrag von etwa 21,4 Mio. Kilowattstunden (kWh). Damit können derzeit mehr als 5.600 Wormser Haushalte mit Strom aus Sonnenenergie versorgt werden, also mehr als jeder Siebente. Die Anlagen verteilen sich in der überwiegenden Mehrzahl auf kleine Einfamilienhausanlagen, es gibt aber auch Anlagen mit mehreren 10.000 m², beispielweise auf einigen Industrie- oder Logistikhallen.

Eine wichtige Grundlage für die Planung und Rentabilität einer Photovoltaikanlage bietet seit vielen Jahren das Solarpotentialkataster der Stadt Worms. Die im Jahr 2015 durch die Firma tetraeder.solar GmbH überarbeitete Anwendung verzeichnete in den vergangenen drei Jahren nach einem zwischenzeitlich deutlichen Rückgang durch gesunkene Rentabilitäten wieder mehr konkrete Anfragen, was sich in einer Zunahme von installierten Anlagen bemerkbar macht. „Im Jahr 2018 gingen 47 Neuanlagen in Worms ans Netz“, teilt der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Worms, Reinhold Lieser, jetzt mit, „das ist der höchste Anlagenzuwachs seit 2013.“ Auch europaweit hat der solare Zubau 2018 gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent zugelegt.

Grund hierfür ist die zur Zeit wieder steigende Wirtschaftlichkeit: Die Kosten für eine Photovoltaikanlage einschließlich Montage liegen derzeit durchschnittlich bei etwa 1.600 Euro je Kilowatt Peak (ohne Umsatzsteuer) für Anlagen unter zehn Kilowatt Leistung, also die übliche Einfamilienhausanlage. Für den eingespeisten Strom bekommen Anlagenbesitzer derzeit 11,23 Cent pro Kilowattstunde für 20 Jahre garantiert. Damit sind Renditen zwischen drei und sechs Prozent möglich. Noch besser wird die Bilanz, wenn ein hoher Anteil des erzeugten Stroms selbst im Haushalt verbraucht wird, bekanntlich kostet eine Kilowattstunde beim Energieversorger annähernd 30 Cent.

Neben dem Ausbau der dezentralen Energiegewinnungsanlagen steht heute auch das Thema Elektromobilität im Fokus. Zur Erreichung einer nachhaltigen Energie- und Verkehrspolitik soll die Elektromobilität einen wesentlichen Beitrag leisten und wird dementsprechend vom Staat gefördert. Mit einem Update im Wormser Solarpotentialkataster ist es jetzt möglich, ein Elektrofahrzeug und damit einhergehend den zusätzlichen Strombedarf bei der individuellen Auslegung einer Photovoltaikanlage in die Berechnung mit aufzunehmen. Zudem werden umfassende Informationen und Berechnungen rund um das Thema E-Mobilität im Zusammenhang mit Solarstromgewinnung erteilt. Sofern sich der Nutzer für die Berücksichtigung eines Elektrofahrzeuges entschieden hat, führen konkrete Fragen zur individuellen Planung. Von Bedeutung sind dabei Faktoren wie die Größe der Batterie des Elektrofahrzeugs, der bevorzugte Ladezeitraum (tagsüber oder nachts), die täglich gefahrene Strecke, der Verbrauch, die Speicherkapazität sowie die Ladeleistung. Damit kann der Wunsch vieler Photovoltaikanlagenbesitzer nach einer hohen Eigenbedarfsdeckung nochmals gesteigert werden.

 

Das Solarpotentialkataster der Stadt Worms ist unter www.solarkataster-worms.de im Internet verfügbar. Auf der Seite sind zudem zahlreiche weitere Informationen rund um das Thema bereitgestellt.