Am Montagabend, 22. Juni, werden in ganz Deutschland Gebäude in rotem Licht erleuchten – auch in Worms. Mit dem WORMSER Theater, Kultur- und Tagungszentrum, der Kirche des Andreasstifts und dem Schlauchturm der Hauptfeuerwache beteiligt sich die Stadt an der Aktion „Night of Light“.

Die rote Beleuchtung soll einen flammenden Hilferuf symbolisieren – einen Hilferuf der Veranstaltungswirtschaft, die von der Corona-Krise besonders stark betroffen ist. Seit Mitte März liegt die Branche nahezu vollkommen brach, viele Firmen und Soloselbstständige verzeichnen einen Einbruch von 80 bis 100 Prozent.

Die Idee von Initiator Tom Koperek und seinem Team hinter der „Night of Light“: Alle Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie Veranstaltungs-Locations in ganz Deutschland sollen in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni bundesweit ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit roter Beleuchtung anstrahlen, um auf die dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. 

Selbst die derzeitigen Lockerungen tragen aus Sicht der Betroffenen nicht zu einer Verbesserung der Situation bei: „Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften, die dazu führen, dass Veranstaltungen insgesamt nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind“, ist auf der Internetseite zu der Aktion zu lesen.

Auch die Stadt Worms hat die Krise in dieser Hinsicht getroffen: Sämtliche Großveranstaltungen, allen voran die großen und touristisch wertvollen Aushängeschilder wie die Nibelungen-Festspiele und das Festival „Worms: Jazz & Joy“ sind abgesagt, aber auch das für die Wormser identitätsstiftende traditionelle Backfischfest muss in diesem Jahr pausieren. Im WORMSER herrschte vor der Sommerpause Stillstand, das gesamte kulturelle Leben ist nahezu zum Erliegen gekommen.

„Wir wollen uns mit der Teilnahme an der Aktion solidarisch zeigen mit der betroffenen Privatwirtschaft, die immense Schäden durch die Corona-Krise erleidet, aber auch zum Ausdruck bringen, wie wichtig uns das kulturelle Leben ist“, betont Oberbürgermeister Adolf Kessel.

Deshalb wird die Stadt die Kirche des Andreasstifts am Montagabend rot beleuchten. Bei der Beleuchtung des WORMSERs erhält die Kultur und Veranstaltungs GmbH Unterstützung von Medienpark VISION durch die Bereitstellung von Equipment. Ein privater Veranstaltungstechniker  – HLT Licht&Ton – wird zudem den Schlauchturm der Hauptfeuerwache rot in Szene setzen. „Wir freuen uns, wenn sich weitere Betroffene aus der Privatwirtschaft an der Aktion beteiligen“, so der Oberbürgermeister.

Laut einer Studie des Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L) im Auftrag der Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft (IGVW) vom 15. Juni dieses Jahres umfasst die Veranstaltungswirtschaft knapp eine Million Arbeitsplätze und belegt mit einem Umsatz von knapp 130 Milliarden Euro jährlich Platz sechs der umsatzstärksten Branchen in Deutschland.

Aus der Corona-Krise und deren Folgen resultiere eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche, beschreiben die Initiatoren der „Night of Light“ die dramatische Situation.

Und auch Kommunen treffen die Veranstaltungsausfälle in wirtschaftlicher Hinsicht: Hier spielt die so genannte Umwegrentabilität eine entscheidende Rolle. Die Anzahl von Übernachtungsgästen nimmt durch den Wegfall insbesondere von Großveranstaltungen ab, ebenso von Bewirtungsgästen in der Gastronomie, Kunden im Einzelhandel und vieles mehr. Hinzu kommen geringere Steuereinnahmen, etwa durch die Verringerung der Umsatzsteuer- und Gewerbesteuereffekte. 

Night of Light in den Sozialen Medien: #nightoflight2020; Verlinkungen: @nightoflight2020 (Facebook) und @night_of_light (Instagram).