Autor: Bert Bims
Neulich bin ich dem unverschämten Sänger der Dreadful Minds begegnet, die am 7.12. bei der „Wormser Rocknacht“ nach gefühlt 20 Jahren ihr Comeback feiern. Der hat mich mit seinen 38 Lenzen begrüßt mit den Worten: „Sagen Sie mal Herr Bims, Sie sind aber dick geworden!“ Weiß der denn nicht, dass man spätestens mit Vierzig einen komplett anderen Stoffwechsel hat? Zum Glück kam gerade mein genauso adipöser Redaktionskollege und Döftels-Sänger Jim Walker jr. um die Ecke, der sogar mit Anfang zwanzig schon den Stoffwechsel eines Vierzigjährigen hat. Außerdem wird man als Society-Reporter wie ich überall nur durchgefüttert, da ist es gar nicht so einfach, auf seine nicht vorhandene Linie zu achten. Umso überraschter war ich, als kürzlich der OB neben mir stand. Zwar immer noch qualmend wie ein Schornstein bei der BASF, aber dafür rank und schlank – fast so ein bisschen wie Stewart Granger als Old Surehand in den Karl-May-Filmen. Meine These: Während unsereins mit einem völlig veränderten Stoffwechsel zu kämpfen hat und nahezu stündlich seinen Bauch wachsen sieht, hat unsere „Silberfee“, wie ich unseren OB neuerdings zu nennen pflege, beim Abspecken bestimmt die Klitschko-Brüder als Personal Coachs hinzugezogen. In diesem Zusammenhang verrate ich Ihnen gleich noch das diesjährige Backfischfest-Gerücht. Da es dort erstmals wieder einen historischen Boxring gibt, wo man sich gegen kleines Geld von einem zwei Meter großen Ukrainer das Nasenbein brechen lassen darf, soll auch Kissel der sportliche Ehrgeiz gepackt haben, seinen Wormser Mitbürgern mal so richtig die Fresse zu vermöbeln. Deshalb hat er abgenommen und hart trainiert, was übrigens auch zu seinem neuen Image passt. Denn Kissel ist ja jetzt ein Rocker. Neulich hab ich ihn auf einer Veranstaltung gesehen, wo er ansatzlos in eine Dose Faxe-Bier gebissen und ohne mit der Wimper zu zucken, einen Liter in seine Kehle hat spritzen lassen. Apropos Gerüchte: Da in „Good old Worms“ alles läuft und die Sparkasse zur Not zu ihrem 175-jährigen Jubiläum noch ein paar Geldscheine für die Stadt druckt, soll Kissel mit dem Gedanken spielen, zusammen mit seinem Buddy Richard Claus auf der Harley durch Amerika zu heizen, im Hintergrund „Born to be wild“ von Steppenwolf. Natürlich ohne Helm, denn das hätte auch schon bei der Fahrt über die neue Neusatzbrücke beim Fotografieren gestört. Und wer weiß, mit ein paar gut lancierten Tipps lauert bestimmt ein Fotograf der Wormser Zeitung irgendwo auf der Route 66. Wie sieht das denn aus, wenn unser neuerdings verwegener OB versehentlich mit seinem weißen Calimero-Helm abgelichtet wird? Dann kann man abschließend eigentlich nur noch hoffen, dass während Kissels USA-Roadtrip nicht die Anarchie in Worms ausbricht. Sonst darf am Ende noch die CDU beim Backfischfestumzug mitfahren….
PS: Vermutlich will Rocker Kissel nächstes Jahr auch noch in Wacken auftreten. Apropos: Als ich dieses Jahr zum alljährlichen Wacken-Festival bei Rammstein eingeschaltet habe, bin ich erst mal erschrocken, weil ich gedacht hab: „Meine Güte, der Schorsch Büttler inszeniert seinen Abgang aber theatralisch!“ Aber dann hab auch ich es gesehen: Das war ja Heino, der bei Rammstein mitgesungen hat. Diese blonden Mähnen aber auch…