Deutschland ist plötzlich um Hunderte Milliarden Euro reicher, wenn auch getarnt als Sondervermögen. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, wie kann man denn sein Sonder vermögen vermehren?“
Früher war mein Sondervermögen das müh- sam zusammengesparte Vermögen in meinem Sparschwein, das ich vor meinen Geschwistern versteckt hatte. Und von dem Sondervermögen unter meinem Bett, dort wo ich auch die Feuilleton-Artikel aus dem „Playboy“ und dem „Penthouse“ gelagert hatte, habe ich mir ir- gendwann was Besonderes geleistet, z.B. ein paar neue Nike-Sneaker. Mit dem Sondervermögen der Politik verhält sich das etwas anders. Um bei dem Beispiel zu bleiben: Das wäre so, als würde ich mir ein paar neue Nike-Sneaker kaufen, aber bezahlen müssten meine Nichten und Neffen, die noch gar nicht auf der Welt sind. Vor allem aber gilt: Wenn man in der Politik sein Sondervermögen vermehren will, muss man sehr viele Ärsche lecken und ganz viele Zugeständnisse machen. Deshalb gilt Friedrich Merz als neuer Rekordhalter in der Disziplin „Kaum gewählt und schon wortbrü- chig“. So schnell konnten seine Wähler nicht mal „Rambo-Zambo“ sagen, da war das erste Wahlversprechen schon gebrochen. Im Wahl- kampf noch der Haushalts-Hardliner, der neue Schulden kategorisch ablehnt und sich nun ein Billiönchen für seinen zukünftigen Haushalt gönnen. Das ist mir ja ein Schlawiner!! Der größten Verschuldung in der Geschichte unseres Landes zugestimmt hat eine Kombi aus CDU, SPD und Grünen – die man vermutlich als „SchwAmpel“ oder „Schrotgrün“ bezeichnen würde. Als Mehrheitsbeschaffer durften die Grünen herhalten, die man mit 100 Milliarden für den Klimaschutz ködern konnte. Also mit den 400 Milliarden für die Rüstungsindustrie macht man das Klima so richtig kaputt und mit den 100 Milliarden leisten wir dann wieder Klimaschutz. Ich sag‘s gleich: Grüner wird die Logik heute nicht mehr. Und mit lukrativen Pos- ten kann man die Ökopartei immer locken. Zum Beispiel durch die Nominierung von Anna- lena Baerbock als zukünftige Präsidentin der UN-Generalversammlung, obwohl der Job schon einer echten Diplomatin versprochen war. Tatsächlich verlangt der Posten ein hohes Maß an Verhandlungsgeschick und Brücken- bauerqualitäten zwischen den 193 UN-Mitgliedsstaaten mit ihren ganz unterschiedlichen Interessen. Und dafür hat sich Friedrich Merz ausgerechnet Annalena Charlotte Alma Baerbock (kurz: ACAB) unterjodeln lassen? Da kann er auch gleich Dumbo in einen Porzellanladen schicken und darauf hoffen, dass alles heil bleibt. Wenn Frau Baerbock mal wieder Russ- land den Krieg erklärt, kann man dann nicht wenigstens die grüne Vogelscheuche Anton Hofreiter als „Russenabschrecker“ in die Ukraine schicken? Stattdessen ist der Merz noch nicht mal als Kanzler vereidigt und es gibt kaum noch jemanden in Deutschland, dem ge- genüber Merz sein Wort noch nicht gebrochen hat. Ein altes christdemokratisches Sprichwort besagt schließlich: „Wenn du ALLE bescheißt, wird auch keiner benachteiligt.“ Aber immerhin hat der Merz seinen amerikanischen Black Rock Freunden noch ein paar Aufträge zuge- schanzt, irgendwo müssen wir uns die Kohle schließlich leihen. Aber der Rattenschwanz, den die Machtgeilheit vom Fotzen-Fritze nach sich zieht, ist noch viel schlimmer. So wird im Zuge der Neuorientierung des Bundestages so- gar die ehemalige Weinkönigin Julia Klöckner als neue Bundestagspräsidentin nochmal nach oben fallen. Vielleicht kann sich der eine oder andere meiner treuen Leser*innen noch daran erinnern, dass ich während Klöckners Zeit als Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft gefordert hatte, dass man ausnahmslos alle Schweine und Hühner in Deutschland frei- lässt und stattdessen Julia Klöckner in einen Massentierhaltungskäfig sperrt. Als Ort der Schande, an dem man Klöckner mitsamt Käfig ausstellen könnte, hatte ich seinerzeit den gro- ßen Hügel beim „Spectaculum“ vorgeschlagen. Und was soll ich sagen? In meiner langjährigen Zeit als WO! Satiriker habe ich selten so viel Zustimmung für einen gut gemeinten Vorschlag erhalten. Das zeigt meiner Meinung nach die wahre Beliebtheit der ehemaligen Rebensaftrepräsentantin.
AUF IN DEN KRIEG!
Der größte Teil unseres „Sondervermögens“ wandert übrigens in die Rüstungsindustrie. Tagtäglich fordert die Rüstungs-Lobbyistin Marie-Agnes Strack-Rheinmetall in Talkshows mit wild entschlossenem Blick, dass Deutsch- land kriegstüchtig werden muss. Zur gleichen Zeit orakelt Ex-Außenministerin Baerbock, dass die Russen bald in Brandenburg einmar- schieren werden. Derweil knallen bei Rhein- metall im Minutentakt die Champagner-Kor- ken. Aber als Erstes müssen wir natürlich die marode Bundeswehr auf Vordermann bringen. Zur Wiedereinführung der Wehrpflicht und zur Rekrutierung von jungen Leuten habe ich im Namen der heutigen Generation vorab ein paar Fragen: Wie verträgt sich der Bundes- wehrdienst mit der Work-Life-Balance von jun- gen Leuten? Ist ein 15 Kilometer-Lauf mit Sturmgepäck schädlich für die Wirbelsäule? Kann man den Wehrdienst bei der Bundeswehr auch auf Minijob-Basis ableisten? Gibt es in der Bundeswehrkantine laktosefreie Milch? Welche Entspannungsmöglichkeiten bietet das Militär, wenn man in Kriegsgebieten einfach nur ein bisschen chillen will? Hat man im echten Leben genauso viele Leben wie in „Call of Duty“? Gibt es in der Ukraine ein funktionierendes WLAN- Netz? Wo kann ein Soldat, der sich plötzlich als Frau definiert, duschen? Dürfen Migranten, die vor dem Krieg geflüchtet sind und in Deutschland keine Arbeitserlaubnis erhalten, wenigstens zum Kampf an der Front für ihr neues Vaterland zwangsverpflichtet werden? Okay, streichen Sie die letzte Frage wieder, bevor noch Björn Höcke auf die Idee aufspringt. Aber immerhin könnte dann Deutschland mit „fremdem Personal“ ein bisschen Krieg in der Welt spielen. Genug Geld für Waffen und Panzer ist ja jetzt da. Vielen Dank, Herr Bundeskanzler in spe…
Herzliche Grüße, Ihr Bert Bims