Eine Presemitteilung der Stadt Worms:

Bereits seit 2005 wird in Worms die gleichermaßen lebendige wie reiche jüdische Kultur gefeiert. Auch in diesem Jahr werden im Rahmen der 18. Auflage der SchUM-Kulturtage die vielen Facetten jüdischer Geschichte und Gegenwart, Architektur, Religion, Kunst und Musik in der Stadt präsentiert. Vom 4. September bis zum 21. November machen Führungen, Konzerte und Lesungen die jüdische Kultur in Worms erlebbar. „Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz umfassen rund 1000 Jahre jüdische Geschichte – sowie jüdische Gegenwart und, so ist es unsere Hoffnung, auch jüdische Zukunft. Tagtäglich führen uns die Monumente, nun im ersten Jahr nach Einschreibung als UNESCO-Weltkulturerbe, diese lange Tradition, die hellen und dunklen Seiten der Geschichte vor Augen. Mehr denn je ist dies Grund und Anlass, die SchUM-Kulturtage wieder gemeinsam mit den SchUM-Städten Mainz und Speyer zu feiern. Dazu sind alle Wormserinnen und Wormser recht herzlich eingeladen“, so Oberbürgermeister Adolf Kessel.

Pünktlich zum europäischen Tag der jüdischen Kultur am 4. September läuten drei Führungen die Kulturtage in diesem Jahr ein. Bei der Führung „UNESCO Weltkulturerbe“ stehen die jüdischen Monumente in Worms und deren Bedeutung im Mittelpunkt. Start ist um 10.30 Uhr und nochmal um 14 Uhr ab dem Vorplatz der Synagoge. Zudem startet um 11 Uhr eine Führung zum jüdischen Friedhof in Herrnsheim. Los geht es hierbei am Eingang des Schlossparkes Herrnsheim. Mit „Vom Hollekreisch bis zum Kaddisch“ bereichert eine weitere Führung die Kulturtage. Am 11. September und 6. November können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Leben jüdischer Frauen in Worms informieren.

Am 8. September präsentieren die Stipendiaten des Förderprogramms „SchUM Artist in Residence“ Katya Oicherman, Avery Gosfield und Germán Morales ab 17 Uhr ihre in den SchUM-Städten geschaffenen Werke. Im Kunsthaus der Stadt Worms, Prinz Carl Anlage 19, werden die Kunstwerke von Morales und Oicherman anschließend noch bis zum 18. September zu sehen sein. Ergänzt wird die Werksschau durch Arbeiten von Stefan Ahlers, Anna Bludau-Hary, Klaus Krier und Horst Rettig. Abgerundet wird die Vernissage ab 20 Uhr mit dem Konzert „Iter Hierosolymitanum“ von Avery Gosfield und ihrem Ensemble Lucidarium.

Der Weg nach Jerusalem spielt auch im historischen Roman „Tod oder Taufe“ als Ausgangspunkt der Geschichte eine wichtige Rolle. Am 22. September liest Autor Jakob Matthiessen in der Stadtbibliothek aus seinem Buch, das zu Beginn des Ersten Kreuzzuges im Jahre 1096 angesiedelt ist, vor und steht im Anschluss noch für Fragen zur Verfügung. Zudem leiht Elke Scheiner am 6. Oktober Tanya Josefowitz ihre Stimme, indem sie aus dem autobiographischen Werk „Capinero“ der Holocaustüberlebenden vorliest. Am 19. Oktober gewährt der Schauspieler und Spiegel-Bestsellerautor Gerhard Haase-Hindenberg in der Stadtbibliothek Einblicke in sein Buch „Ich bin noch nie einem Juden begegnet…“ und am 20. November sind Claudia Thönniß (Geige) und Burkhard Engel (Lesung, Gesang, Gitarre und Akkordeon) vom Cantaton-Theater aus Erbach mit der musikalischen Lesung „Erinnerung an das Schtetl“ im Lincoln Theater zu Gast.

 

Musikalisch wird es auch am 23. September. An diesem Tag lässt die israelische Musikgruppe „Shalosh“ mit der Lautstärke des Rock, der Tanzbarkeit elektronischer Musik sowie der Sensibilität von Jazz ab 20 Uhr das Wormser erklingen. Am 29. Oktober sorgt das Trio Helmut Eisel & JEM mit dem Programm „KlezFiesta!“ ab 19 Uhr für ausgelassene Stimmung im Lincoln Theater. Auch für Cineasten halten die diesjährigen Kulturtage ein Programmpunkt bereit. Am 11.Oktober zeigt die Kinowelt Worms die deutsch-israelische Komödie „Am Ende ein Fest“.