Text: Torsten Schreiner

23. Juli 2016
Das Wormser Theater:

Es gibt nicht viele deutsche Promis, die das Etikett „Weltstar“ verdient haben. Ute Lemper gehört zu diesen. Egal ob Musical, Chanson, Tanz oder Film, die geborene Münsteranerin versteht ihr Handwerk perfekt und weiß, wie man sein Publikum begeistert. So auch bei ihrem Gastspiel im Wormser Theater.

Dort präsentierte sie ihr aktuelles Album „The 9 Secrets“ und sorgte damit für wahre Begeisterungsstürme. Ute Lemper, die sich in ihrer Biografie selbst als „passionierte Weltbürgerin“ bezeichnet, kam die Idee zu „The 9 Secrets“ während ihrer Australien Tournee. In dieser Zeit las sie das Buch „Die Schriften von Accra“ des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho. Fasziniert von dessen pointierten Worten zu Themen wie Liebe, Wut, Trauer, Intuition oder Erfolg, beschloss sie, diesen einem musikalischen Rahmen zu geben. Und dieser überzeugte auch an diesem Abend in Worms. Lemper verschmolz unterschiedlichste Klänge zu einem neuen musikalischen Kosmos. Weltmusik gepaart mit Chanson. Immerhin hat sie diesem ihren Durchbruch zu verdanken, gilt sie doch als herausragende Interpretin von Stücken des großen Kurt Weill. Diese Nähe kommt immer wieder durch und verlieh den Songs eine ganz eigene Note. Ihre Stimme einfach nur als ausdrucksstark zu bezeichnen, würde der Sache jedoch nicht gerecht werden. Man konnte sich in dem tiefen Timbre, das so viel Leben ausdrückt, geradezu verlieren. Auch das Wormser Publikum, unter dem sich auch der OB befand, folgte der großen Chanteuse bereitwillig auf ihrer musikalischen Reise. Illustriert wurde die eigenwillige Reise mit Bildern, die der deutsche Filmregisseur Volker Schlöndorff eigens für diese Tournee geschaffen hatte und die der Bühne eine ganz besondere Atmosphäre verliehen.

FAZIT: Ein Weltstar ließ sich im Wormser Theater für ein großartiges Werk voller Poesie und Anmut feiern. Aufgeführt im Kulturprogramm der Nibelungen- Festspeiele, hatte das Konzert zwar nichts mit der Wormser Königsfamilie zu tun. Das änderte jedoch nichts daran, dass der Abend schon ein ganz Besonderer war.