Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Welche Auswirkungen hat die aktuelle Energieversorgungslage auf Wormser Unternehmen? Unter dieser Fragestellung hatte die Stadt Worms in Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der EWR AG Unternehmer zu einer Informationsveranstaltung ins EWR-Kesselhaus geladen – mehr als 70 Menschen aus den unterschiedlichsten Branchen waren der Einladung gefolgt. Oberbürgermeister Adolf Kessel, sichtlich erfreut über das immense Interesse, vermittelte als zentrale Botschaften die Notwendigkeit des Zusammenhalts innerhalb der Stadt und ein grundlegendes Bewusstsein für die Situation. „Wie bereits in der Pandemie werden wir zusammenstehen müssen, um auch diese Krise zu meistern und den Schaden für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft möglichst gering zu halten“, betonte der Oberbürgermeister. Die Unternehmer seien zentrale und wichtige Partner und Multiplikatoren, wenn darum ginge, Energie einzusparen, aber auch Arbeitsplätze zu sichern. Die Stadt will im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Unternehmen unterstützen.
Bilanz des Abends: Transparenz und Aufklärung der Menschen über die Situation der Energieversorgung sollen im Vordergrund stehen, ohne dabei unnötige Ängste zu schüren. So stieß der Vortrag des EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm aufgrund seiner Deutlichkeit und zugleich Verständlichkeit der komplexen Prozesse des Energiemarktes auf durchweg positive Resonanz. „Vielen Menschen seien die Lage und die möglichen Konsequenzen noch gar nicht richtig bewusst“, brachte es ein Unternehmer in der anschließenden Fragerunde auf den Punkt. Auch Stephan Wilhelm begrüßt den seitens der Stadtverwaltung initiierten Dialog mit der Wormser Wirtschaft: „Der russische Angriffskrieg hat unser Wertesysteme so sehr ins Wanken gebracht, dass der Umgang mit der eskalierenden Energiekrise zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe wurde. Es gilt deshalb gemeinsam mit allen Beteiligten aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft die notwendigen Anstrengungen zur Einsparung von Energie zu intensivieren und solidarische Antworten auf die extrem gestiegenen Energiekosten zu finden.“
Die Gasmangellage sei aufgrund der wiederholten Drosselungen der Gasliefermengen bereits eingetreten, so Wilhelm. Eine weitergehende Eskalation sei nur noch durch ein völliges Embargo möglich und auch dieses Szenario werde in Expertenkreisen nicht ausgeschlossen. Insofern ist es vor allem für Unternehmen von großer Bedeutung, sich nicht nur auf erhebliche Preissteigerungen – auch im Hinblick auf die Stromkosten – vorzubereiten, sondern auch auf etwaige Kürzungen der Gasmengen. Die EWR AG steht deshalb in engem Kontakt mit Industrie und Gewerbe, um entsprechende Vorkehrungen zu besprechen.
Bei aller Sorge gab Stephan Wilhelm den Unternehmern vor allem eines mit auf den Weg: „Wir müssen diesen schrecklichen Krieg zum Anlass nehmen, die Abhängigkeit von fossiler Energie und von einzelnen Exportländern deutlich zu verringern. Diese Energiekrise verdeutlicht die Notwendigkeit eines beschleunigten Auf- und Ausbaus von mehr regenerativen und somit unabhängigeren Energiequellen. EWR wird deshalb alle Kräfte einsetzen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien für unsere Region weiter voranzutreiben.“
Bürgermeisterin Stephanie Lohr, zu deren Dezernat auch die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft gehört, machte den Unternehmern ebenfalls Mut: „Als wfg sehen wir uns auch als Kümmerer für unsere Unternehmen. Wir möchten mit Informationen und Netzwerken einen Beitrag leisten, damit die Unternehmen die für ihre Situation notwendigen wie richtigen Entscheidungen treffen können.“ Nichtsdestotrotz sei man sich in der Verwaltung des Potentials für sozialen Unfrieden bewusst: „Wenn zu der Sorge um die steigenden Lebenshaltungskosten auch noch die Sorge um den Arbeitsplatz hinzukommt, kann die Stimmung in unserer Stadt kippen.“ Es sei deshalb unbedingt notwendig, die Auswirkungen der Energiekrise auf die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten, waren sich alle Redner einig. Energieeinsparungen im privaten Bereich seien ein Beitrag, den jeder leisten könne. „Es muss deutlich werden, dass es nicht nur darum gehen kann, die kälteren Monate in einem warmen Heim zu verbringen, sondern dass es für unsere Wirtschaft und damit für unseren Wohlstand um sehr viel mehr geht. Nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir durch diese Situation hindurchkommen“, betonte der Oberbürgermeister, der weiterhin mit den Unternehmen in Kontakt bleiben will. Außerdem plant die Stadt weitere Energiespräche, um die Menschen zu sensibilisieren und zu Solidarität und Vorsorge zu motivieren.
Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen sind auf der Internetseite der Wirtschaftsförderungsgesellschaft unter wfg-worms.de zu finden. Zusätzlich bietet die EWR AG zahlreiche Tipps sowie Erklärvideos zur Einsparung von Energien und somit Reduzierung von Energiekosten auf der Informationswebseite einfachjetzt.de für Bürger an.