Eine Pressemitteilung der CDU Worms:

Blick in die Wilhelm-Leuschner-Straße, die von zahlreichen Wormser Bürgern schlicht nur als “KW” bezeichnet wird. Foto: pakalski-press / Andreas Stumpf

Auch wenn es vielleicht nur ein subjektives Gefühl sein mag, so ist es im Ergebnis dennoch beunruhigend. Viele Wormser fühlen sich in ihrer Heimatstadt nicht mehr sicher. Und die jüngsten Ereignisse und Berichterstattungen in der Presse untermauern diese Einschätzung. Dass der Besitzer eines Coffee-Shops am helllichten Tage in der Innenstadt bestohlen und anschließend angegriffen wird, macht fassungslos. Und dabei war an diesem Fastnachtsamstag die Präsenz von Polizei und Vollzugsdienst besonders hoch.

„Dieses skrupellose Vorgehen einiger Weniger macht es notwendig, dass wir ein umfassendes Sicherheitskonzept erarbeiten müssen, in dem auch die Videoüberwachung im öffentlichen Raum und an den Eingängen von Geschäften und Cafés eine wesentliche Rolle spielt,“ sagte CDU-Fraktionssprecher Dr. Klaus Karlin.

„Das Gefühl der Angst macht sich mittlerweile in allen Bevölkerungsschichten in der Stadt breit,“ sagt Jeanine Emans-Heischling, Vorsitzende der Innenstadt CDU.

Zumal auch die Befunde der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) nahe legen, dass es mit der Sicherheitslage in der Wormser Innenstadt nicht nur in der subjektiven Wahrnehmung der Bürger nicht zum Besten steht: So lag hier Worms 2019 mit 8.934 Straftaten je 100.000 Einwohner („Häufigkeitszahl“) noch deutlich vor anderen Städten der Metropolregion Rhein-Neckar, wie z.B. Ludwigshafen (8.081),Mannheim (7.562), Heidelberg (7.004), oder gar Rheinland-Pfalz insgesamt (5.013).

Das hier dringend Handlungsbedarf besteht steht für die Wormser CDU außer Frage. „Wir müssen dieses Unbehagen unserer Bürger ernst nehmen. Gerade mit der zunehmenden touristischen Bedeutung von Worms als Welterbestätte gewinnt dieser Aspekt der Lebens- und Aufenthaltsqualität enorm an Bedeutung,“ sagt der Sprecher der CDU im Stadtrat Dr. Klaus Karlin.

Die CDU-Stadtratsfraktion möchte daher prüfen lassen, inwieweit eine verhaltensbasierte Videoüberwachung ausgewählter öffentlicher Plätze im Hinblick auf die rechtlichen Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz möglich wären.

In Mannheim wird beispielsweise seit 2018 eine KI-gestützte Videoüberwachung als Pilotprojekt durchgeführt. Diese neue Technik arbeitet nicht auf der Grundlage der Gesichtserkennung. Sie ermöglicht vielmehr eine automatische Bildauswertung, d.h., bestimmte Verhaltensmuster, die auf Straftaten hindeuten – wie etwa Schlagen, Rennen, Treten, Hinfallen – werden über entsprechende Algorithmen erkannt und sofort im Lagezentrum der Ordnungsbehörde gemeldet. Die Ordnungsbehörde kann auf diese Weise schnell und zielgerichtet eingreifen und dabei zukünftig Ressourcen sparen.

Die Einführung einer „intelligenten“ Videoüberwachung im Bereich von innerstädtischen Gefährdungs- bzw. Angsträumen würde ein wertvolles Instrument zur Erhöhung der wahrgenommenen, wie auch der tatsächlichen Sicherheit der Wormser Bürger darstellen und dies nicht nur nach den jüngsten, erschreckenden Ereignissen am Römischen Kaiser.

Foto Andreas Stumpf WO!